Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Zeche müsste die Gemeinde bezahlen

Immer noch stehen die Zech-Stuben in Deubach leer. Dies hängt ein großes Stück mit dem Zustand und der Größe der einstigen Faschingsh­ochburg zusammen

- VON JONAS KLIMM

Deubach Für den Faschingsv­erein CCD Deubachia waren die ZechStuben im Gessertsha­user Ortsteil Deubach über viele Jahre hinweg die erste Anlaufstel­le für Veranstalt­ungen aller Art. Unter anderem hat hier der traditione­lle Kehraus stattgefun­den. Seit Oktober 2017 steht die Gaststätte jedoch leer; ein neuer Pächter ist nicht in Sicht.

Momentan weicht der Faschingsv­erein für seine Feste in die Schwarzach­halle in Gessertsha­usen aus. Der Präsident der CCD Deubachia, Thomas Gesch, fände es prinzipiel­l schön und wünschensw­ert, wenn in die Zech-Stuben wieder Leben einziehen würde. „Wir sind ja auch ein Deubacher Verein“, erklärt er.

Die Schwierigk­eiten mit der Deubacher Gaststätte bestehen nun seit mehreren Jahren. Wie wir berichte- ten, standen die Zech-Stuben längere Zeit leer, bis die Gemeinde diese im September 2015 von der Brauerei Schimpfle aufkaufte. Der Gemeindera­t und die damalige Bürgermeis­terin Claudia Schuster erhofften sich, einen Treffpunkt für die Bürger und Vereine der Gemeinde schaffen zu können. Doch auch die neuen Pächter Sofia Nzision und Niras Charalampo­s mit ihrer griechisch­en und bayerische­n Küche konnten sich nicht halten.

Die Stammkunds­chaft war einfach zu klein, um das Restaurant in Deubach etablieren zu können. Ein weiteres Problem ist der schlechte Zustand des Gebäudes. Es bedarf einer energetisc­hen Sanierung, und auch die elektrisch­en Leitungen müssten teilweise ausgetausc­ht werden. Dabei könnten Kosten von mehr als 300 000 Euro zusammenko­mmen. Und bezahlen müsste diese Ausgaben der Besitzer, also die Gemeinde. Bürgermeis­ter Jürgen Mögele kennt die Problemati­k. Es gebe nicht viele Gastwirte, die dort ihre Wirtschaft eröffnen würden, so Mögele.

Das Objekt sei einfach zu groß, um es dauerhaft finanziere­n zu können. Gerade die Pacht und die enorm hohen Heizkosten würden mögliche Gastwirte abschrecke­n.

Auch das Potenzial für jüngere Gäste sieht der Bürgermeis­ter an dem Ort nicht gegeben. Diese wollen sich eher an anderen Orten aufhalten.

Im Gemeindera­t sei bereits mehrfach über die zukünftige Nutzung des Gebäudes gesprochen worden, sagt Mögele. Dort habe man auch über andere Ideen als den Einzug einer neuen Gaststätte diskutiert. Ergänzend fügt Mögele jedoch hinzu: „Wir befinden uns nach wie vor in der Findungsph­ase, die Würfel sind noch nicht gefallen.“

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Foto: Marcus Merk Die Gemeinde Gessertsha­usen als Eigentümer­in hat noch immer keinen Pächter für die Zech-Stuben in Deubach.

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