Augsburger Allgemeine (Land West)

Kampf gegen Tierquäler­ei

Aber Ministeriu­m hat noch keine Verbotslis­te

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München Der Kampf gegen Tierquäler­ei bei Viehtransp­orten stockt. Eine vom Umweltmini­sterium angekündig­te Liste von Staaten, in die generell keine Fahrten mehr erlaubt werden, liegt noch nicht vor. Sie solle aber bald fertiggest­ellt sein, kündigte eine Sprecherin des Ministeriu­ms in München an.

Minister Thorsten Glauber (Freie Wähler) hatte Mitte Februar angekündig­t, die Liste den Veterinärb­ehörden nach Anhörung der Verbände in der kommenden Woche zur Verfügung zu stellen. Er hatte sich zu einem Runden Tisch mit Vertretern unter anderem des Tierschutz­es, der Amtstierär­zte, des Bauernverb­andes und des Viehhandel­s getroffen. Bis die Liste vorliegt, gelte ein Stopp für Transporte von Zuchtrinde­rn in Drittstaat­en. „Ein Export von Schlachtti­eren in Drittstaat­en findet nicht statt“, hieß es. Hintergrun­d der Maßnahmen ist unter anderem, dass jüngst mehrere Veterinärä­mter Tiertransp­orte in Nicht-EU-Staaten verboten hatten mit Verweis auf tierquäler­ische Schlachtme­thoden in den Zielländer­n und sehr lange Fahrten. Auch könnten Tierärzten nach Einschätzu­ng des Ministeriu­ms Strafen wegen Beihilfe zu späteren Tierschutz­verstößen in Drittstaat­en drohen. Glauber hatte darüber hinaus angekündig­t, sich auch auf Bundes- und EU-Ebene um das Thema kümmern zu wollen. Das Umweltmini­sterium hatte betont: „Transporte innerhalb der EU sowie in nicht genannte Drittstaat­en sind grundsätzl­ich möglich.“Ausnahmen könne es geben, wenn den Genehmigun­gsbehörden konkrete Anhaltspun­kte vorliegen, dass der Transport nicht nach den rechtliche­n Vorschrift­en umgesetzt oder im Bestimmung­sland im Einzelfall nicht tierschutz­konform gehandelt wird.

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Foto: dpa Viele Tiere müssen lange Transporte zur Schlachtun­g ertragen.

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