Augsburger Allgemeine (Land West)
Fußballerinnen klagen gegen US-Verband
Sie fühlen sich diskriminiert und wollen mehr Geld
Washington 28 Fußball-Nationalspielerinnen der USA haben am Weltfrauentag gegen ihren eigenen Verband Klage wegen Diskriminierung erhoben. Die Vorwürfe in der Klageschrift, die am Freitag bei einem Gericht in Los Angeles eingereicht worden war, reichen von schlechterer Bezahlung im Vergleich zu Männern bis hin zum schlechteren Zustand der Spielfelder, auf denen sie ihrem Job nachgehen.
„Ungeachtet der Tatsache, dass weibliche und männliche Fußballer aufgerufen sind, dieselben Verantwortlichkeiten in ihren Teams zu übernehmen und für denselben gemeinsamen Arbeitgeber, die USSF (US Soccer Federation) an internationalen Wettbewerben teilzunehmen, erhielten weibliche Spieler fortlaufend weniger Geld als ihre männlichen Kollegen“, zitiert die USA today aus der Klageschrift. Unter anderem hätten Frauen nur 15000 Dollar Prämie für das Erreichen der WM-Endrunde 2015 bekommen, die Männer dagegen im Jahr 2014 bereits 55000 Dollar pro Spieler. Die Diskrepanz sei umso deutlicher, als die Erfolge der USFußball-Frauen – die drei Mal Weltmeister und vier Mal Olympiasieger wurden – größer sind, als die der US-Männer.
Der Sportartikelhersteller Adidas reagierte umgehend und kündigte an, seinen Frauenfußball-Teams nach einem möglichen Gewinn des WM-Titels im Sommer die gleiche Prämie zu zahlen wie den männlichen Athleten im vergangenen Jahr. Die nächste Frauen-WM, bei der das US-Team seinen Titel verteidigen muss, findet vom 7. Juni bis zum 7. Juli in Frankreich statt. Sollte die Klage den Status einer Sammelklage erhalten, würden alle Spielerinnen, die sich das US-Trikot seit dem 4. Februar 2015 übergestreift hatten, einbezogen.