Augsburger Allgemeine (Land West)
„Wir müssen härter werden im Ton und im Training“
Ski alpin Die deutschen Männer sind so schlecht wie lange nicht. Jetzt soll es Konsequenzen geben
Kranjska Gora Um seine Zukunft machte Felix Neureuther auch nach dem nicht zufriedenstellenden elften Platz im Slalom von Kranjska Gora ein Geheimnis. „Das reden wir nächste Woche“, sagte der 34 Jahre alte Routinier. Vor drei Wochen hatte er den Deutschen Skiverband nebulös kritisiert („Fakt ist: So wie es momentan ist, lass ich es bleiben“). Klar ist vor dem WeltcupFinale: Nach der schlechtesten Saison seit Jahren wollen weder der Verband noch sein prominentester Sportler fortfahren wie bisher. „Es müssen einmal alle an den Tisch, da- mit die ganzen Problemfelder wirklich ausdiskutiert werden“, sagte Alpinchef Wolfgang Maier und kündigte ein Gespräch mit allen Sportlern und Trainern an. „Wer da nicht dabei ist, der ist dann auch gar nicht mehr dabei. Das erwarte ich, dass da alle an einem Tisch sitzen.“
Im vergangenen Winter holten die Männer zehn Podestplätze, fünf davon steuerten die Techniker bei. In der WM-Saison gab es den Super-G-Sieg von Josef Ferstl in Kitzbühel und den Erfolg von Stefan Luitz im Riesenslalom von Beaver Creek, über dessen Gültigkeit es nach der Sauerstoff-Affäre am Montag vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS zur Berufungsverhandlung kommt. Weitere Podestplätze? Fehlanzeige.
„Wir müssen etwas härter werden im Ton, härter werden im Training“, sagte Cheftrainer Mathias Berthold. Er berichtete von Signalen Neureuthers, die nicht auf ein Karriereende hindeuten: „Wir sind eher in Beratung, wie wir die Dinge maximieren können. Da ging es nie um einen Rücktritt. Von daher würde mich das auch überraschen, wenn er zurücktreten würde.“