Augsburger Allgemeine (Land West)
Uniklinik stockt auf
Wenn Friedberg keine Geburtshilfe mehr hat, ist mehr Personal nötig
Augsburg/Friedberg Einen Rettungsplan für die Geburtenstationen in Friedberg und Aichach haben Vertreter der Uniklinik und der Kliniken an der Paar auf den Weg gebracht. Erster Schritt werde voraussichtlich sein, dass das Augsburger Haus mehr Kapazitäten schafft, um diejenigen Frauen aufnehmen zu können, die ihre Kinder ab April nicht mehr in Friedberg auf die Welt bringen können. Das erklärte Dr. Krzysztof Kazmierczak, Geschäftsführer der Kliniken an der Paar, nach ersten Gesprächen von Vertretern der beiden Einrichtungen. Prof. Michael Beyer, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik, habe erklärt, das Augsburger Haus werde ausreichend Personal bereitstellen.
Die Geburtshilfe Friedberg steht vor dem Aus, weil es nicht genug Belegärzte für die Rufbereitschaft gibt. Die Station in Aichach ist seit Monaten wegen Hebammenmangels geschlossen. Insgesamt kamen in beiden Häusern rund 1100 Babys im Jahr auf die Welt.
Friedberg hat in der Geburtshilfe bislang eine reine Belegabteilung – das soll sich ändern. Ab Mai will der Landkreis Aichach-Friedberg als Träger parallel eine Hauptabteilung mit fest angestellten Ärzten und Hebammen aufbauen. Hierbei möchte die Einrichtung mit der Uniklinik kooperieren. Zur Vorbereitung fährt eine Delegation aus Augsburg zu den Krankenhäusern in Friedberg und Aichach, um die Situation dort kennenzulernen. Ziel ist eine Station mit zehn Ärzten, der Start soll mit etwa der Hälfte dieses Personals erfolgen. Damit das auf die Schnelle geht, suchen die Kliniken über Vermittlungsagenturen nach Gynäkologen.