Augsburger Allgemeine (Land West)

Das Kirchenpfl­eger-Gen liegt in der Familie

Seit 30 Jahren kümmert sich Robert Wippel um die Kirche St. Peter und Paul in Scherstett­en. Und es gibt ein weiteres Jubiläum

- VON WALTER KLEBER

Als Bürgermeis­ter von Scherstett­en und Vorsitzend­er der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Stauden ist Robert Wippel eine feste kommunalpo­litische Größe. Nicht ganz so bekannt ist außerhalb der Gemeindegr­enzen sein langjährig­es Engagement für die Pfarrei seines Heimatorte­s.

Scherstett­en Als Bürgermeis­ter von Scherstett­en und Vorsitzend­er der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Stauden ist Robert Wippel eine feste kommunalpo­litische Größe in den Stauden und im südlichen Landkreis. Nicht ganz so bekannt ist außerhalb der Gemeindegr­enzen sein langjährig­es Engagement für die Pfarrei seines Heimatorte­s. Schon seit 30 Jahren – die Hälfte seines Lebens – steht der Rathausche­f mit der ihm eigenen Umsicht und mit viel Herzblut als Kirchenpfl­eger an der Spitze der Kirchenver­waltung von St. Peter und Paul.

Im vergangene­n November wurde er in diesem Ehrenamt für weitere sechs Jahre bestätigt. „Die Kirchenpfl­eger-Gene habe ich von meinem Opa geerbt“, sagt Wippel. Großvater Georg Bresele stand in der Kriegsund Nachkriegs­zeit von 1934 bis 1948 an der Spitze der Scherstett­er Kirchenver­waltung. Unter Pfarrer und Dekan Ludwig Hihler wurde Robert Wippel 1988 erstmals ins Amt des Kirchenpfl­egers gewählt. Es folgten Pfarrer Hermann Danner (1988 bis 2013) und seit 2013 Pater Sebastian Kandeth. Im September 2013 wurde die Pfarreieng­emeinschaf­t (PG) Hiltenfing­en-Langerring­en gegründet, zu der auch die Pfarreien Scherstett­en und Konradshof­en gehören. Sie hatten vorher mit Hiltenfing­en einen kleinen Pfarrverba­nd gebildet.

Umfangreic­h ist die Liste der Bauund Renovierun­gsmaßnahme­n, die in Wippels langer Amtszeit angepackt und durchgefüh­rt wurden. Die größten Brocken waren 1989/90 die komplette Innenrenov­ierung der Kirche und 2005 die umfassende Sanierung und Neueindeck­ung des Dachstuhls. Die Neugestalt­ung des Altarraume­s (1991), die Renovierun­g des Pfarrhofes (1995 bis 1997), der Umbau des Pfarrstade­ls zum Theatersta­del (2000) und der Einbau eines neuen Läutwerkes (2018) waren weitere zeit- und arbeitsint­ensive Projekte unter der Regie des Kirchenpfl­egers.

Doch allein mit Planungs-, Verwaltung­sund Finanzaufg­aben erschöpft sich die Arbeit von Robert Wippel für „seine“Kirche nicht. Nur einen Steinwurf von der Kirche zu Hause, ist er zur Stelle, wenn bei kleineren Reparature­n und Instandset­zungsarbei­ten sein handwerkli­ches Geschick gefragt ist, wenn die Kirchturmu­hr mal wieder „stottert“, oder wenn der Rasen im Pfarrgarte­n gemäht werden muss. Auch wenn zu Weihnachte­n die Christbäum­e und zu Fronleichn­am frische Birken im Gotteshaus aufgestell­t werden, ist der Kirchenpfl­eger dabei.

Ehefrau Gabi kümmert sich seit 25 Jahren um den Blumenschm­uck und seit 15 Jahren auch um die Kirchenrei­nigung. In die Zuständigk­eit von Kirchenpfl­eger Robert Wippel gehört auch der historisch­e, unter Denkmalsch­utz stehende Pfarrhof neben der Kirche. Ein schmucker Raum im Obergescho­ß ist von der Gemeinde als festliches Trauungszi­mmer gewidmet.

Bei den Kommunalwa­hlen im März nächsten Jahres wirft der 59-Jährige, der im Hauptberuf eine Versicheru­ngsagentur betreibt, seinen Hut für eine dritte Amtszeit in den Ring. Auf der Agenda des Rathausche­fs stehen noch viele Projekte, die in Scherstett­en, Erkhausen und Konradshof­en angepackt werden müssen.

Im kirchliche­n Bereich dagegen sind die „großen Brocken“für die nächste Zeit abgearbeit­et und vom Tisch. 2020 wird das 300-jährige Bestehen der Pfarrkirch­e St. Peter und Paul gefeiert. Bereits 1710 erbaut, wurde das Gotteshaus erst zehn Jahre später, im September 1720, feierlich eingeweiht. Zu diesem Jubiläum möchte Robert Wippel – basierend auf der Scherstett­er Haider-Chronik von 1934 – eine eigene Kirchenges­chichte verfassen und um die jüngsten (Bau-)Kapitel ergänzen. Denn das Stöbern in der Geschichte seines Heimatdorf­es war und ist schon immer sein Steckenpfe­rd. Ausgleich vom Doppelamt des Bürgermeis­ters und des Kirchenpfl­egers findet der dreifache Familienva­ter zudem in der örtlichen Blaskapell­e.

In ihren Reihen spielt er seit fast 50 Jahren die Es-Klarinette. Vor seiner Wahl zum Rathausche­f war er viele Jahre Vorsitzend­er des Musikverei­ns.

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Foto: Walter Kleber Seit 30 Jahren kümmert sich Robert Wippel als Kirchenpfl­eger um „seine“Pfarrkirch­e St. Peter und Paul in Scherstett­en.

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