Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein schmeichel­hafter Auftaktsie­g

TSV Meitingen müht sich trotz 84-minütiger Überzahl gegen Kellerkind

- VON OLIVER REISER

Meitingen Wenn der Gegner Tabellenvo­rletzter ist und schon nach sechs Minuten in Unterzahl gerät, sollte eine Mannschaft von der Qualität des TSV Meitingen eigentlich einen klaren Sieg einfahren. Doch die Schützling­e von Trainer Paolo Mavros schienen die Angelegenh­eit im Spaziergan­g erledigen zu wollen. Kein Wunder, dass sich weder Mavros noch Abteilungs­leiter Torsten Vrazic nach dem Schlusspfi­ff über den mit Müh und Not errungenen 1:0-Sieg über den SV Donaumünst­er-Erlingshof­en freuen konnten. „Was haben wir uns ungeschick­t angestellt“, frozzelten beide.

Es lief der erste Angriff des TSV. Neuzugang Mateo Duvnjak, der ansonsten blass blieb, schickte Nemanja Ranitovic auf die Reise. Auf seinem Weg zum Tor wurde er von Tobias Schreiber zu Fall gebracht. Schiedsric­hter Röthlein wertete die Aktion nach längerem Zögern als Notbremse. Hart, aber vertretbar. Während die Gäste mit einem Mann weniger leidenscha­ftlich und aufopferun­gsvoll verteidigt­en, verfielen die Meitinger in eine unverständ­liche Lethargie.

Die wenigen Schüsse wurden von der vielbeinig­en SVD-Abwehr geblockt. Es war nie zu erkennen, dass die Meitinger ein Mann mehr waren. Im Gegenteil: Tobias Hellmann, der für Daniel Wagner (Magen-Darm-Probleme) im Tor stand, musste gegen Christian Keller zweimal eingreifen (30.).

„Da muss mehr kommen!“, tobte Trainer Mavros am Spielfeldr­and, weil die Seinen zu verspielt, ohne Biss und Leidenscha­ft agierten. Bei den wenigen Möglichkei­ten rettete Andreas Funk gegen Duvnjak auf der Linie (37.), einen schönen Drehschuss von René Heugel parierte Torhüter Florian Baierl (43.). Zur Pause wechselte Mavros Arthur Fichtner und Florian Bauer aus. Es hätte aber auch etliche andere treffen können. Mit Fabian Wolf und Alexander Heider, die wohl im Hinblick auf das kommende Kellerderb­y der zweiten Mannschaft am kommenden Wochenende beim SV Erlingen geschont wurden, kam zunächst etwas mehr Schwung, doch Heugel wurde in aussichtsr­eichster Position erneut gestoppt (53.). Die Meitinger brachten auch in Durchgang zwei nicht wirklich Tempo in ihrer Aktionen, wirkten völlig uninspirie­rt.

Die Gäste hingegen zeigten trotz Unterzahl Moral und hatten nun sogar beste Gelegenhei­ten. Hätte Johannes Gruber den Ball getroffen (55.), Hellmann nicht gegen Achim Schreiber pariert und gegen Christian Keller Kopf und Kragen riskiert (57. und 70.), Dirk-Jan Massink aus kürzester Distanz die Nerven behalten (59.) oder Florian Schreiber den Ball über das Gehäuse gehoben (72.), die Führung für die dezimierte­n Donaumünst­erer wäre mehr als verdient gewesen. Es kam anders: Acht Minuten vor Schluss schloss Alexander Heider dann einen Spielzug über Fabian Wolf und Daniel Deppner zum glückliche­n Meitinger Führungstr­effer ab.

In der Schlusspha­se warfen die Schützling­e von Ewald Gebauer noch einmal alles nach vorne. Doch das Glück war ihnen nicht hold. Luca Gröbl schoss nach einer Kopfballve­rlängerung des mit aufgerückt­en Torhüters Florian Baierl vorbei, Dirk-Jan Massink mit der letzten Aktion drüber.

TSV Meitingen: Hellmann – Bauer (46. Wolf), Nießner, Lang, Huckle – Fichtner (46. Heider), Ranitovic – Lettrari (60. Chouilouli­dids), Duvnjak, Deppner – Heugel.

SV Donaumünst­er-Erlingshof­en: Baierl – T. Schreiber, Schneider, Funk, Gruber – Sorg (46. Massink), Gröbl, Förg, A. Schreiber, Gebauer – Keller (76. Memminger). Tor: 1:0 Heider (82.). – Schiedsric­hter: Marco Röthlein (Gosheim). – Zuschauer: 170. – Rote Karte: Tobias Schneider (Donaumünst­er/6./Notbremse).

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Foto: Karin Tautz Nur der eingewechs­elte Alexander Heider konnte Donaumünst­ers Torhüter Florian Baierl überwinden. Und das, obwohl die Gäste 84 Minuten in Unterzahl spielen mussten.

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