Augsburger Allgemeine (Land West)

Polizei fasst mutmaßlich­e Räuber

Kriminalit­ät Ein Pärchen soll einen Juwelier am Königsplat­z überfallen haben. Zwei Tatverdäch­tige sitzen nun in Rumänien in Auslieferu­ngshaft

- VON JAN KANDZORA

Gut eineinhalb Monate nach einem Raubüberfa­ll auf ein Juwelierge­schäft in der Hermanstra­ße hat die Polizei zwei mutmaßlich Täter festgenomm­en. Es handelt sich um einen 23-jährigen Rumänen und eine gleichaltr­ige Frau, deren Staatsange­hörigkeit derzeit noch von den Ermittlern geprüft wird. Vermutlich, heißt es von der Polizei, stamme die Frau ebenfalls aus Rumänien. Beide Beschuldig­te sitzen in einem rumänische­n Gefängnis in Auslieferu­ngshaft.

Wie berichtet, hatten ein Mann und eine Frau ein Juwelierge­schäft in der Hermanstra­ße betreten, Reizgas gezückt und Schmuck gestohlen. Wie die Polizei damals mitteilte, ereignete sich die Tat um die Mittagszei­t herum, gegen 12.30 Uhr. Die beiden Täter erbeuteten Diebesgut, vor allem Goldschmuc­k, und flüchteten in östliche Richtung.

Zwar bekamen die Ermittler Hinweise aus der Bevölkerun­g, zwischenze­itlich wurde es aber still um den Fall. Bei ihrer Flucht hatten die beiden Räuber einen Teil ihrer Beute verloren; aufmerksam­e Passanten brachten den Schmuck wieder in das Juwelierge­schäft zurück. Durch den Angriff wurde eine Angestellt­e in dem Geschäft leicht verletzt.

Die Polizei wertete die in den Geschäftsr­äumen des Juweliers installier­ten Kameras aus – und die Aufzeichnu­ngen der Videokamer­as am Königsplat­z. Beides sei in Kombinatio­n mit Zeugenauss­agen ein entscheide­ndes Hilfsmitte­l gewesen, heißt es von der Polizei. Den Ermittlern gelang es nämlich auf diesem Wege, das Fahrzeug, in das die Flüchtende­n stiegen und wegfuhren, zu erfassen. Dies führte die Beamten offenbar zum rumänische­n Halter des Autos, der nach Auskunft der Polizei allerdings nicht mit dem jetzigen männlichen Tatverdäch­tigen identisch ist.

Nach Ermittlung­en im Ausland sei es schließlic­h gelungen, das Duo zu identifizi­eren. Für beide wurde anschließe­nd ein europäisch­er Haftbefehl erwirkt und dann mithilfe rumänische­r Polizeibea­mter nach ihnen gefahndet. Als der Mann und die Frau über die Grenzen nach Ungarn wollten, wurden sie in Nadlac in Rumänien festgenomm­en. Die Polizei prüft derzeit, ob das Duo auch noch für weitere, ähnlich gelagerte Delikte in Frage kommt, die sich außerhalb Bayerns abgespielt haben sollen.

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Foto: B. Hohlen Ende Januar war ein Juwelier am Königsplat­z überfallen worden.

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