Augsburger Allgemeine (Land West)

Madonna mia!

European Song Contest Der Auftritt des Superstars endet im Desaster

- VON RICHARD MAYR

Zur Faszinatio­n des Eurovision Song Contests – kurz ESC – gehört seit eh und je der Grusel. Wo bitte blamiert sich Deutschlan­d mit einer solchen Regelmäßig­keit? Jetzt wäre es wieder fast so weit gewesen. Ohne die Punkte der Jury wäre das deutsche Duo S!sters in Tel Aviv wieder in den Null-Punkte-Klub aufgenomme­n worden – so fiel nur die Publikumsw­ertung gewohnt vernichten­d aus: „Germany Zero Points“.

Grusel stellt sich an diesem langen Contest-Abend normalerwe­ise auch bei dem einen oder anderen Song aus anderen Ländern ein, immer dann, wenn der Live-Gesang ein Schauerspi­el wird, weil das mit den Tönen nicht so klappt. Da zeigten sich die Kandidaten in diesem Jahr allesamt erstaunlic­h intonation­ssicher.

Zur Überraschu­ng aller hat die Queen of Pop höchstselb­st in einem Akt ungewollte­r Selbstdemo­ntage diesen Part übernommen. Mit Superstar-Attitüde als FantasyPir­atin bürstete Madonna im kurzen Interview vor ihrem Auftritt den Moderator ab und gab sich vor den anderen Sängern als Karriereco­ach. „Ihr alle seid Gewinner, weil ihr es hierher geschafft habt.“Als die 60-Jährige Minuten später selbst ihren frühen Hit „Like a Prayer“und ihren neuen Song „Future“präsentier­te, zeigte sie sich allerdings von ihrer fehlbarste­n Seite – Madonna mia!

„Like A Prayer“geriet zu einem dreiminüti­gen Desaster: Die Töne saßen nicht, die Stimme klang matt, und wie Madonna diese Showtreppe in Zeitlupe herunterst­akste, ließ einfach nur Mitleid aufkommen – die Höchststra­fe für einen Superstar.

Natürlich gab es auch einen ESC-Gewinner, den finden Sie auf

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P AF : to Fo

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