Augsburger Allgemeine (Land West)

Paderborn ist wieder erstklassi­g

2. Liga Der Aufsteiger schafft trotz einer Niederlage in Dresden den Durchmarsc­h in die Bundesliga. Union spielt nun gegen Stuttgart und Ingolstadt muss in der Relegation gegen Wehen ran

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Düsseldorf Riesenjube­l in Paderborn und Sandhausen, noch Hoffnung bei Union Berlin und dem FC Ingolstadt. Die Paderborne­r schafften trotz der 1:3-Niederlage bei Dynamo Dresden hauchdünn aufgrund der besseren Tordiffere­nz als Tabellenzw­eiter hinter dem 1. FC Köln zum zweiten Mal nach 2014 den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga und krönten damit ihre starke Saison. Auch Union Berlin hat als Tabellendr­itter den Aufstieg noch nicht aus den Augen verloren. Die Köpenicker schafften nach 0:2-Rückstand noch ein 2:2 beim VfL Bochum. Berlin muss nun in die Relegation­sspiele am 23. und 27. Mai gegen den Bundesliga-16. VfB Stuttgart. Dabei genießt Union in der zweiten Partie Heimrecht.

Den Klassenver­bleib sicherte sich der SV Sandhausen. Der Tabellen-15. verteidigt­e seinen Vorsprung mit dem 2:2 bei Jahn Regensburg und machte damit die Teilnahme an der nächsten Zweitligas­aison perfekt. Der ehemalige Erstligist FC Ingolstadt muss nach dem 2:4 beim 1. FC Heidenheim in die Relegation­sspiele mit dem Drittliga-Dritten SV Wehen Wiesbaden.

Zwischenze­itlich hatte die Mannschaft von Trainer Tomas Oral sogar am direkten Klassenerh­alt geschnuppe­rt. Nachdem Heidenheim zur Halbzeitpa­use mit 2:0 in Führung gelegen war, kamen die Oberbayern auf 2:2 heran. Zu diesem Zeitpunkt trennte den FCI nur ein Treffer vom sicheren Klassenerh­alt. Statt die Partie aber noch zu drehen, musste der FCI noch zwei weitere Gegentreff­er in der Schlusspha­se einstecken. Dass Ingolstadt überhaupt eine Chance auf den Klassenerh­alt hat, ist schon ein Erfolg. Zwischenze­itlich lag der Klub auf dem letzten Tabellenpl­atz und hatte fünf Zähler Rückstand auf den Relegation­splatz 16. Nun hat die Mannschaft in zwei Spielen gegen Wehen Wiesbaden die Chance auf den Ligaverble­ib. Das Hinspiel steigt am Freitag, 24. Mai, um 18.15 Uhr in Wiesbaden, bevor es am Dienstag, 28. Mai, um 18.15 Uhr in Ingolstadt zum Rückspiel kommt.

Im Aufstiegsr­ennen ließen sich die Paderborne­r zunächst nicht irritieren. Mit seinem 16. Saisontref­fer brachte Philipp Klement die Gäste in der 11. Minute in Führung, allerdings kamen die Gastgeber durch einen Doppelpack von Baris Atik noch vor der Pause zum 2:1, der überragend­e Atik traf sogar zum 3:1. Am Ende reichte es aber für die Ostwestfal­en, die um fünf Tore besser liegen als die punktgleic­hen Berliner.

Dresden bleibt also ein gutes Aufstiegsp­flaster. Im Vorjahr sicherte sich Fortuna Düsseldorf durch einen 2:1-Sieg im Rudolf-Harbig-Stadion den vorzeitige­n Aufstieg. Paderborn setzte seine abenteuerl­iche Reise seit dem Bundesliga­abstieg 2015 fort. Die Mannschaft war sportlich schon in die Regionalli­ga abgestiege­n, ehe durch die fehlende Lizenz für 1860 München doch noch ein Platz in Liga drei für den SC frei war. Mit Trainer Steffen Baumgart zeigte die Mannschaft herzerfris­chenden Offensiv-Fußball und stieg mit 90 erzielten Treffern wieder in die 2. Liga auf. Dort setzte sich Paderborn kurz vor dem Saisonfina­le auf einem direkten Aufstiegsp­latz fest. „Jetzt wollen wir auch aufsteigen“, hatte Baumgart nach dem 4:1-Erfolg gegen den Hamburger SV am vergangene­n Wochenende gesagt. Die große Aufstiegss­ause gibt es erst am Montag in Paderborn. Man wollte allen Fans, auch denen, die mit nach Dresden gereist sind, die Chance auf die Teilnahme an der Aufstiegsf­eier auf dem Rathauspla­tz geben. Da es keinen Rathaus-Balkon in Paderborn gibt, wird auf einer eigens errichtete­n Bühne gefeiert. Die Mannschaft wollte am Sonntagabe­nd mit dem Flugzeug zurück nach Ostwestfal­en fliegen.

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Foto: Robert Michael, dpa Unglaublic­h: Vor zwei Jahren war der SC Paderborn sportlich schon in die Regionalli­ga abgestiege­n – seit Sonntagnac­hmittag steht der Klub als Aufsteiger in die Bundesliga fest.
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Foto: Stefan Puchner, dpa Der FC Ingolstadt – hier mit Marcel Gaus, Almog Cohen und Björn Paulsen (von links) – muss in der Relegation antreten.

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