Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Draisaitls gemeinsam in Kosice
Der Vater trainiert den Erstligisten
Kosice Wer abends in der Altstadt durch die Gassen um den St.-Elisabeth-Dom von Kosice spaziert, trifft mit etwas Glück ein berühmtes Eishockey-Duo: Vater und Sohn Draisaitl. Während der 23-jährige Leon in der National Hockey League bei den Edmonton Oilers eine sensationelle Saison mit 50 Treffern zeigte und nun mit dem deutschen Nationalteam bei der Weltmeisterschaft im Viertelfinale steht, hat der Vater eher schwere Zeiten hinter sich. Die Kölner Haie aus der Deutschen Eishockey-Liga waren mit dessen Arbeit unzufrieden und entließen den 53-Jährigen während er vergangenen Saison. Ab der kommenden Spielzeit übernimmt Mike Stewart von den Augsburger Panthern die Haie. Der Erstligist HC Kosice suchte einen neuen Übungsleiter und klopfte bei Draisaitl senior an. Der von U.S. Steel unterstützte Klub – das amerikanische Unternehmen übernahm vor Jahren ein riesiges Stahlwerk in der Stadt – baut auf den Tschechen. „Es geht darum, den Stil zu verändern, um attraktiveres Eishockey zu bieten.
Dazu benötigen wir ein jüngeres Team“, sagt der 146-fache deutsche Nationalspieler, der mit einem verschossenen Penalty bei Olympia 1992 berühmt wurde. Im Viertelfinale gegen Kanada trat Draisaitl an. Nach seinem Versuch trudelte der Puck schier endlos, bis er auf der Linie liegen blieb. Die deutsche Mannschaft schied aus. Der Schütze erinnert sich trotzdem gerne zurück. „Trotz der ganzen Tragik ist das eine schöne Geschichte.“In Kosice schlägt Peter Draisaitl ein neues Kapitel auf und genießt die Tage mit seinem Sohn in der ostslowakischen Großstadt. Milan Sako