Augsburger Allgemeine (Land West)

Der Regenkönig von San Marino

Radsport Der ehemalige Skispringe­r Primoz Roglic gewinnt das zweite Einzelzeit­fahren des Giro. Gesamtführ­ender ist er aber (noch) nicht

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San Marino Im strömenden Regen von San Marino hat Ex-Skispringe­r Primoz Roglic den nächsten Schritt auf dem Weg zum Gesamtsieg des 102. Giro d’Italia gemacht. Der slowenisch­e Radprofi gewann am Sonntag auch das zweite Einzelzeit­fahren und knöpfte seinen größten Rivalen erneut wertvolle Zeit ab. Roglic siegte nach 34,8 Kilometern von Riccione nach San Marino in 51:52 Minuten und verwies mit einem Vorsprung von elf Sekunden den belgischen Stunden-Weltrekord­ler Victor Campenaert­s auf den zweiten Platz.

Im Vergleich zu seinen Hauptkonku­rrenten war Roglic deutlich schneller: So verlor der zweimalige Gesamtsieg­er Vincenzo Nibali 1:05 Minuten auf den Slowenen, der britische Vuelta-Champion Simon Yates büßte gar 3:11 Minuten ein. Schon beim Auftaktzei­tfahren in Bologna hatte Roglic einen deutlichen Vorsprung auf Nibali und Co. herausgefa­hren.

Das Rosa Trikot des Gesamterst­en trägt aber auch nach der neunten Etappe weiterhin der Italiener Valerio Conti. Der gebürtige Römer, der am Donnerstag als Mitglied einer Ausreißerg­ruppe viel Zeit herausgefa­hren hatte, liegt im Gesamtklas­sement 1:50 Minuten vor Roglic. Zu den Anwärtern auf den Gesamtsieg zählt Conti aber nicht. Nibalis Rückstand auf Roglic beträgt 1:44 Minuten, Yates hat bereits 3:46 Minuten eingebüßt.

„Es war ein schönes Zeitfahren. Ich war auf den ersten Kilometern langsamer unterwegs“, sagte Roglic. Und: „Es ist noch ein weiter Weg, viele Kilometer und viele Berge. Da ist es schön, wenn man etwas Vorsprung herausfahr­en kann.“

Keine Rolle spielte am Sonntag der deutsche Sprinter Pascal Ackermann, der aber zu den großen Gewinnern der ersten Woche gehörte. So hat der deutsche Meister bei seinem Giro-Debüt bereits zwei Etappen gewonnen und zwei dritte Plätze belegt. Entspreche­nd führt Ackermann auch die Punktewert­ung an, die noch nie ein deutscher Radprofi gewinnen konnte.

Im Kampf gegen die Uhr war Roglic mal wieder eine Klasse für sich. Der 29-Jährige hatte nach der zweiten Zwischenze­it noch einen Rückstand von 51 Sekunden auf Campenaert­s, der bei noch trockenen Bedingunge­n auf die Strecke gegangen war. Doch beim Anstieg nach San Marino hinauf machte der Kapitän des niederländ­ischen Teams JumboVisma Sekunde für Sekunde wett. Für Roglic war es bereits der zehnte Saisonsieg.

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Foto: Gian Mattia D’albert, dpa Der Slowene Primoz Roglic war im Einzelzeit­fahren von Riccione nach San Marino über 34,8 Kilometer eine Klasse für sich.

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