Augsburger Allgemeine (Land West)
2200 Euro fürs Elefantenhaus
Versteigerung Zwölf Bieter machten bei der Benefiz-Auktion mit. Ein besonders interessantes Angebot fand keinen Abnehmer
Der Hammer fällt, Auktionator Georg Rehm atmet nach einem Gefecht zwischen zwei Bietern auf. Der Käufer darf sich über eine Messingwaage aus dem Jahr 1960 freuen – und der Augsburger Zoo über eine weitere Spende in Höhe von 70 Euro. Am Samstag war im Auktionshaus Rehm eine spezielle Aktion: 150 Werke von zuvor eingegangenen Kunstspenden aus der Bevölkerung wurden bei einer Benefizversteigerung zugunsten des neuen Elefantengeheges im Zoo angeboten. Darunter waren Bilder, Holzschnitzereien, Porzellan und sogar Teppiche. „Meine Künstler waren großzügig“, erzählte Elisabeth Bauch vor der Auktion. Die 78-Jährige führte 40 Jahre lang die Galerie bei der Komödie. Zusammen mit befreundeten Künstlern spendete die Kunstsammlerin über 300 Werke an das Auktionshaus, davon 40 Bilder aus ihrem Privatbesitz.
Zoo-Direktorin Barbara Jantschke sagte zum neuesten Stand auf der Baustelle: „Es läuft, wie es soll. Ende des Jahres ist die Eröffnung geplant.“Ob die ursprünglich mit sechs Millionen Euro bezifferte Investitionssumme am Ende ausreichen wird, sei derzeit nicht abschätzbar. Gerade läuft noch die Ausschreibung für die Außenanlage. Auch die Baukosten bei den Firmen seien gestiegen, sagt sie. Umso wichtiger seien Spenden aus der Bevölkerung. Je mehr eingenommen werde, desto besser, so Jantschke. Das neue Elefantenhaus ist nötig, um alle Vorschriften zu erfüllen, damit neue Tiere nach Augsburg geholt werden können.
Bei der Benefiz-Auktion sind am Ende über 2200 Euro zusammen gekommen. Der Kreis der Interessenten war nicht groß. Zwölf Bieter kamen zur Mittagsstunde ins Auktionshaus im Textilviertel. Für den einen oder anderen Käufer war ein Schnäppchen dabei: etwa die Hummel-Figur „Der kleine Kaminkehrer“für 30 Euro oder ein SilberArmband für 50 Euro. Am meisten brachte ein vom Elefanten Delhi gemaltes Bild ein – nämlich 200 Euro. Ein ganz besonderes Angebot bei der Auktion, eine Bibel mit Kupferstich in Ledereinband aus dem Jahr 1755, fand keinen Abnehmer. Der Spender sicherte dafür eine Barspende an den Zoo zu. Einer der Käufer bei der Benefizveranstaltung war Max Ranftl aus Fürstenfeldbruck. Er finde die Auktion für den guten Zweck fantastisch, sagte er. Anfangs habe er sich kein Limit gesetzt und dann ein paar Sachen gekauft, „damit etwas weggeht“, sagte Ranftl. „Schade, dass so wenige gekommen sind.“Auch Bauch zeigte sich hinterher ein wenig enttäuscht über den ausgebliebenen Ansturm. Einige ihrer gespendeten Werke fanden keinen Abnehmer. „Ich will sie nicht mehr zurück“, sagt die Kunstliebhaberin. Sie möchte die Werke für einen anderen guten Zweck versteigern.