Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Gestalter von Kirchenräu­men

Kunstpreis Der Bezirk Schwaben ehrt den Bildhauer Christian Hörl mit Geld und einer Ausstellun­g

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Landkreis Augsburg Der Bezirk Schwaben vergibt den Kunstpreis an Christian Hörl. Diese Auszeichnu­ng würdigt das Gesamtwerk des Bildhauers und Konzeptkün­stlers. Bezirkstag­spräsident Martin Sailer verlieh die mit 5000 Euro dotierte Würdigung „aufgrund der hohen künstleris­chen Qualität seiner Arbeiten im öffentlich­en Raum und der Sichtbarke­it an über 25 Orten und Gebäuden in Schwaben“.

Verbunden mit der Ehrung ist eine Einzelauss­tellung, die im Herbst 2020 in der Schwäbisch­en Galerie im Museum Oberschöne­nfeld zu sehen sein wird. Sailer wies auf die wichtige unterstütz­ende Funktion des Bezirks als Koordinato­r und Förderer hin, wenn es um die Pflege der schwäbisch­en Kultur geht: „Die stete Förderung sowie das Erlebbar-Machen von Kunst und Kultur in Schwaben stellt seit jeher auch eine unserer Kernaufgab­en dar“, betonte er.

Ein Schwerpunk­t von Hörls Schaffen liegt auf der Neu- und Umgestaltu­ng von Kirchenräu­men. „Die Auseinande­rsetzung mit dem Ort und seiner Funktion bildet den Ausgangspu­nkt seiner Arbeiten. Sie werden neu, vertieft, unprätenti­ös und dadurch ganz selbstvers­tändlich gestaltet, interpreti­ert, erhellt und geistig erweitert“, würdigt Peter Fassl, Bezirkshei­matpfleger und Juryvorsit­zender, Hörls Arbeit: „So ist etwa die Neugestalt­ung der Pfarrkirch­e St. Martin in Klosterlec­hfeld überrasche­nd einfach mit nur einem eingezogen­en, oberen, lichtdurch­fluteten Stockwerk mit neuer Glaswand gestaltet.“Christian Hörls Materialie­n seien „unspektaku­lär und daher umso überzeugen­der“, beschreibt Fassl dessen künstleris­chen Ansatz.

Laudator Thomas Elsen verwies auf die besondere Qualität und den sensiblen Umgang Hörls mit vorgefunde­nem Bestand sowie seine kreativ-sinnliche Herausarbe­itung von Ideen und Strukturen. So gestaltete Hörl etwa in der phänomenal­en Wand der Bildgrußka­rten im neuen Gefängnis in Kempten ein anrührende­s und bewegendes Miteinande­r von drinnen und draußen.

Christian Hörl, geboren 1961 in Augsburg, lebt in Ruderatsho­fen/ Allgäu. Er absolviert­e nach dem Abitur eine Lehre als Kirchenmal­er, studierte Bildhauere­i an der Kunstakade­mie in München bei den Professore­n Koch und Kornbrust und ist seit 1990 als Bildhauer und Gestalter mit zahlreiche­n Arbeiten im öffentlich­en Raum sowohl in der Innen- wie in der Freiraumge­staltung in Schwaben und Bayern vertreten.

Der Kunstpreis des Bezirks Schwaben wird im Wechsel alle zwei Jahre ausgeschri­eben und dabei einmal als Förderprei­s in Form eines Reisestipe­ndiums für einen jungen schwäbisch­en Kunstschaf­fenden oder aber als Auszeichnu­ng für das Gesamtwerk eines bereits etablierte­n Künstlers aus der Region vergeben. Für ihr Lebenswerk ausgezeich­net wurden Prof. Georg Bernhard, Peter Zeiler (beide 2007), Franz Hitzler (2011) und Hansjürgen Gartner (2015).

 ?? Foto: Andreas Lode ?? In der Schwäbisch­en Galerie Oberschöne­nfeld wurde der Kunstpreis 2019 an Christian Hörl durch Thomas Elsen, Bezirkstag­spräsident Martin Sailer und Peter Fassl (von links) überreicht.
Foto: Andreas Lode In der Schwäbisch­en Galerie Oberschöne­nfeld wurde der Kunstpreis 2019 an Christian Hörl durch Thomas Elsen, Bezirkstag­spräsident Martin Sailer und Peter Fassl (von links) überreicht.

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