Augsburger Allgemeine (Land West)
Mit viel Geschick helfen und retten
Wettbewerb 120 Kinder und Jugendliche stellen in einem abwechslungsreichen Parcours ihr Können unter Beweis
Bobingen Im Mittelpunkt des Kreiswettbewerbs des Jugendrotkreuzes Augsburg-Land steht natürlich die Kernkompetenz der Rotkreuz-Organisation: „Helfen und Retten“. 120 Kinder und Jugendliche sollen in einem Parcours mit verschiedensten Herausforderung ihr Können unter Beweis stellen. Dabei geht es aber nicht nur um trockenes „Abfragen“von vorher Gelerntem. Vielmehr funktioniert das Ganze auch mit Spaß. So gibt es Geschicklichkeitsspiele, Teamfähigkeit ist gefragt, aber auch Kreativität und Allgemeinwissen.
Beim Betreten des Geländes an der Bobinger Singoldschule fällt erst einmal ein riesiger Truck ins Auge. Das ist die mobile Großküche des BRK Augsburg-Land aus Diedorf. Diese Küche kommt bei Veranstaltungen wie dieser zum Einsatz. Aber natürlich ist der Hauptzweck die Versorgung bei Krisen- und Katastropheneinsätzen. Bis zu 1500 Personen seien damit schon „bekocht“worden, sagt Jugendleiter Martin Mischok. Gleich daneben befindet sich das „Geschirr-Mobil“der Wasserwacht Meitingen. Schließlich braucht es für das Essen aus der Küche auch die entsprechenden Utensilien.
Dem Duft der Speisen folgend, geht es in die Vorräume der Realschulturnhalle. Hier sind sie zum Essen versammelt. Die Teilnehmer und die etwa 50 Helfer des Organisationsteams, die schon seit Monaten mit dem Planen und Durchführen des Wochenendes beschäftigt waren. Es gibt Chili. Allerdings in einer veganen Variante. Es scheint zu schmecken. Nach dem Mittagessen nehmen alle wieder den Parcours in Angriff.
An einer Station soll die Teamfähigkeit getestet werden. Hier basteln die Kids zum Thema: „Ein Superheld rettet die Welt“ihren persönlichen Superhelden aus Luftballons und Bastelzubehör. Bewertet wird danach die Kreativität und die Aufgabenverteilung im Team. Draußen sind dann die Geschicklichkeitsspiele zu absolvieren. Hier soll an einer Station möglichst schnell Wasser transportiert werden, allerdings mit dem Handicap, dass der Träger vorher um eine Stange kreiseln muss.
Mit leichten Gleichgewichtsproblemen ist es denn auch gar nicht so einfach, ein Tablett mit gefüllten Wasserbechern unfallfrei 20 Meter weit zu tragen. Doch die Jungsanitäter meistern auch das. An einer anderen Station wird theoretisches Wissen zur Ersten Hilfe abgefragt. Allerdings unter Zeitdruck. Dort gibt es Fragen wie: „Welche vier Anzeichen eines Schlaganfalls könnt ihr als Ersthelfer erkennen?“Die Antworten erfolgen schnell und präzise. „Die meisten Jugendlichen sind sicher kompetenter als mancher Autofahrer, dessen Erste-HilfeKurs schon einige Jahre zurückliegt“, erklärt Jugendleiter Mischok. Und wirklich: Die „drei großen A“, kommen fast schon automatisch. Mischok klärt auf: „Anschauen, Ansprechen, Anfassen. Das sind die ersten Maßnahmen, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen.“Richtig anspruchsvoll wird es, wenn die jungen Rotkreuzler ihr praktisches Können demonstrieren. Äußerst realistisch, mit Einsatz von Schminke und Kunstblut, stellen Schauspieler kritische Situationen dar. Hier geht es um das Erkennen von Schlaganfällen, das korrekte Absetzen eines Notrufes und Erste Hilfe. Auch das Betreuen von Schockpatienten gehört dazu.
Nach getaner Arbeit freuen sich die Teilnehmer dann auf einen tollen Abend gemeinsam am Lagerfeuer. Das Übernachten in der Turnhalle dürfte sicherlich auch noch etwas „Abenteuercharakter“haben. Bei der Veranstaltung gibt es aber auch noch einen Wettbewerb. Bei allen Spielen werden Punkte vergeben. Und die Sieger in ihren Altersklassen fahren dann auf den Bezirkswettbewerb.