Augsburger Allgemeine (Land West)
Den Schertlinpark richtig kennenlernen
Umwelt In Burtenbach ist ein Baumheilpfad entstanden. Er informiert Interessierte über Flora und Fauna
Burtenbach Um eine Attraktion reicher ist der Burtenbacher Schertlinpark. In einer informellen Begehung hat die Gruppe der Initiatoren und Ausführenden des Baumheilpfades ihr Werk begutachtet. Der Schertlinpark, sagte Bund-NaturschutzKreisgeschäftsführer Bernd KurusNägele, habe nach massiven Entstehungsproblemen – der Park war nach langer Diskussion einem geplanten Baugebiet abgerungen worden – eine sehr gute Entwicklung genommen. Der Pfad sei in der Form einzigartig im Landkreis. Bürgermeister Roland Kempfle hofft, damit Kinder, Jugendliche und Erwachsene auch aus der weiteren Umgebung anzulocken.
Für Ottmar Frimmel vom Günzburger Landratsamt ist der Rundweg mit 18 Baumhinweistafeln ein perfektes Ziel für Wandertage und Unterricht vor Ort. Die von André Heichel konzipierten Tafeln stehen vor besonders schönen Baumexemplaren. Die von Otto Zech gestalteten Tafeln zeigen typische Merkmale der Baumart und geben Hinweise auf die Nutzung der Bäume einst und jetzt – nicht als Holz, sondern als Teile des Baumes, die nachwachsen. Das eröffnet dem Spaziergänger neue Sichtweisen auf die Baumarten. „Etwa die Tatsache, dass in unserer Region vor der Nutzung von Stroh für Matratzen das Laub der Buchen in Säcke gestopft wurde, ist weithin unbekannt“, weist Heichel auf das Infoschild hin. Neben den Baumplaketten gibt es im Schertlinpark 13 große, bunte Infotafeln. Zwei sind den Laub- und Nadelbäumen, elf den im Park lebenden Tieren gewidmet. Die Tafeln geben Auskunft über Fledermäuse, Vögel, Igel, Schnecken und andere Parkbewohner. Die vom Bund Naturschutz konzipierten Tafeln wurden so gestaltet, dass auch Kinder schnell das Wesentliche erkennen können. Nun hoffen die Initiatoren, dass das neue Angebot auch Besucher anlockt. Die erste Chance biete sich am 2. Juni, wenn der Kräutertag wieder Tausende auf die Schertlinwiese locken wird.