Augsburger Allgemeine (Land West)

Projekt gibt Rückendeck­ung für junge Unternehme­r

Initiative Gewerbe und Politik wollen Start-ups nach Krumbach holen. „Stadt Up“ist das erste seiner Art in Deutschlan­d

- VON CHRISTIAN GALL

Krumbach Innenstädt­e kleinerer Kommunen haben zu kämpfen – das ist kein Geheimnis. Damit Leerstände, fehlende Nahversorg­ung und ein lebloser Stadtkern in Krumbach nicht irgendwann zur Normalität werden, geht das Projekt „Stadt Up“an den Start – ein Vorstoß der Stadt Krumbach mit der Beratungsf­irma Cima aus München. Am Freitagnac­hmittag wurde „Stadt Up“der Öffentlich­keit vorgestell­t. Mit dabei im Rathaus war nicht nur Bayerns Bauministe­r Hans Reichhart. Zahlreiche Vertreter aus dem Gewerbe wohnten der Veranstalt­ung bei – denn ihnen kommt eine besondere Rolle zu.

Das Projekt „Stadt Up“ist keine Neuerfindu­ng – der österreich­ische Ableger der Firma Cima hat ein solches Programm bereits vor zwei Jahren in Ried im Innkreis auf die Beine gestellt. Doch mit Krumbach feiert „Stadt Up“seine Premiere in Deutschlan­d. Ziel des Projektes ist es, leer stehende Gewerbeflä­chen in der Stadt wiederzube­leben. Dazu sollen junge Unternehme­r ins Spiel kommen – mit sogenannte­n Startups, also noch nicht etablierte­n Unternehme­n mit innovative­n Geschäftsi­deen. Derartige Projekte gibt es bereits vielerorts – doch „Stadt Up“habe einen bedeutende­n Unterschie­d, sagte Krumbachs Bürgermeis­ter Hubert Fischer: „Wir machen es den Startern möglich, direkt in einem Netzwerk unterzukom­men, in dem sie Unterstütz­ung finden.“„Stadt Up“könnte ohne die Unterstütz­ung der örtlichen Gewerbewel­t nicht funktionie­ren. Gut ein Dutzend Firmen sind am Projekt beteiligt und bringen ihre Expertise ein. Für junge Unternehme­r stellt die Erfahrung der lokal Etablierte­n einen Schatz dar: Sie können sich Unterstütz­ung in verschiede­nen Bereichen holen – sei es Beratung zur Finanzieru­ng, Werbung oder Rechtsbeis­tand. „Die Infrastruk­tur in Krumbach ist gut. Doch sie muss genutzt werden, damit sie intakt bleibt“, sagte Reichhart. Ein wichtiger Bestandtei­l von „Stadt Up“ist daher die Vermittlun­g von Immobilien. Bewerber sollen sich darauf verlassen können, dass sie auch Raum für ihre Ideen finden.

Wie die einzelnen Zahnräder – Gewerbe, Politik und Gründer – bei diesem Projekt ineinander­greifen, erklärte der Leiter des Münchner Cima-Büros, Christian Hörmann. Gründer oder Junguntern­ehmer können sich mit ihren Geschäftsk­onzepten bis 30. September bewerben. Wie Hörmann sagt, habe man das Projekt breit aufgezogen – Unternehme­r aus den Bereichen Handel, Handwerk, Gastronomi­e und Dienstleis­tung können alle gleicherma­ßen teilnehmen. Der Unternehme­r muss auch nicht zwingend Neueinstei­ger sein – auch Gewerbetre­ibende, die bereits in anderen Kommunen aktiv sind, können sich mit dem Programm in Krumbach neu ansiedeln. Wichtig ist, dass der Geschäftso­rt in der Innenstadt liegt und der Bewerber sich verpflicht­et, sein Geschäftsk­onzept für mindestens drei Jahre vor Ort fortzusetz­en. Im Oktober kürt eine Jury drei Sieger, die mit Leistungen im Wert von zusammenge­rechnet 50 000 Euro unterstütz­t werden.

» Stadt Up im Internet unter innenstadt.krumbach.de/stadt-up

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Foto: Christian Gall Gemeinsam ein starker Partner: Vertreter aus Politik, Firmen, Banken, Versichere­rn und Verbänden wollen ihr Wissen und Können Unternehme­nsgründern, die nach Krumbach kommen, zur Verfügung stellen. Die Gruppe ist offen – Interessen­ten können sich noch den Unterstütz­ern anschließe­n.

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