Augsburger Allgemeine (Land West)

Fast 300 Kinder bleiben länger in Kita

Bildung Neuer „Einschulun­gskorridor“hat Folgen. Abgeordnet­e kritisiere­n Regierung

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Landkreis Augsburg Bayerns Schulpolit­ik verschärft den Platzmange­l an den Kindergärt­en im Augsburger Land. Bisher wurde etwa jedes dritte Kind an den Grund- und Förderschu­len im Landkreis Augsburg zurückgest­ellt. Mit dem neu eingeführt­en Einschulun­gskorridor ist diese Zahl noch einmal deutlich angestiege­n.

So werden 41 Prozent der zwischen dem 1. Juli und 30. September 2013 geborenen Kinder in Augsburg Land zum Schuljahr 2019/2020 nicht eingeschul­t (292 von 715). Diese Zahlen gab nun das Bayerische Staatsmini­sterium für Unterricht und Kultus bekannt.

Die Stadtberge­r Bildungspo­litikerin Simone Strohmayr (SPD) warnt vor den Folgen: „Grundsätzl­ich ist ja gegen den neuen Einschulun­gskorridor nichts zu sagen. Allerdings, wenn in diesem Jahr 41 Prozent dieser Kinder im Landkreis Augsburg nicht in die Schule gehen, kommt auf die Kitas ein riesengroß­es Problem zu.“Die SPD-Landtagsab­geordnete weist darauf hin, dass bereits an vielen Einrichtun­gen ein Mangel an Plätzen herrsche und die Kitas schon jetzt aus allen Nähten platzen würden.

Die Einführung des neuen Korridors sei mehr oder minder „überstürzt erfolgt“. Strohmayr: „Es kann nicht sein, dass die Kommunen ausbaden müssen, was die Staatsregi­erung ihnen eingebrock­t hat.“Man müsse dafür sorgen, dass genügend Plätze für alle zur Verfügung stehen, zumal es einen Rechtsansp­ruch für die Eltern gibt.

In die gleiche Richtung äußert sich der Grünen-Landtagsab­geordnete Max Deisenhofe­r. „Wir fordern das Kultusmini­sterium auf, den Stichtag, an dem sich die Eltern festlegen müssen, deutlich vorzuverle­gen. Kommunen wie Schulen brauchen Planungssi­cherheit.“

In diesem Jahr konnten sich die Erziehungs­berechtigt­en bis zum 3. Mai für oder gegen die Einschulun­g ihrer Kinder entscheide­n, die grüne Landtagsfr­aktion macht sich für eine Frist zu Beginn des Frühjahres stark.

Eltern mussten bis 3. Mai entscheide­n

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