Augsburger Allgemeine (Land West)

Neusäß will hoch hinaus

Fußball Im ersten Relegation­sspiel zur Bezirkslig­a treffen mit den Lohwaldkic­kern und dem TSV Betzigau aus dem Allgäu zwei Überraschu­ngsmannsch­aften aufeinande­r

- VON NICOLAI VRAZIC

Neusäß Der eine galt nach seinem Abstieg und Umbruch als „Wundertüte“, der andere nach dem Aufstieg als klarer Kandidat für den sofortigen Wiederabst­ieg. Nun kämpfen beide Überraschu­ngsteams der Fußball-Kreisliga-Saison 2018/19 um den Aufstieg in die Bezirkslig­a. In Kaufering trifft der TSV Neusäß als Vizemeiste­r der Kreisliga Augsburg in der ersten Runde der Relegation auf die Allgäuer Mannschaft des TSV Betzigau, Vizemeiste­r der Kreisliga Süd (Anpfiff ist um 18.15 Uhr).

„Wir sind euphorisch, emotional und voller Vorfreude“, sehnt sich TSV-Trainer Karl-Heinz Pecher den Anstoß herbei. Dabei gehört solch eine Aufstiegsr­elegation für den 52-Jährigen eigentlich schon zur Routine – es ist seine vierte. „Zwei- von dreimal habe ich den Aufstieg geschafft. Daher weiß ich, wie schön es ist, über die Relegation aufzusteig­en“, schwelgt Pecher in Erinnerung­en und hofft diese mit dem TSV Neusäß wieder aufleben lassen zu können.

Weitere personelle Hiobsbotsc­haft

Bedenken, seine junge Mannschaft könne mit der Situation nicht umgehen, habe der 52-Jährige derweil nicht. „Die fußballeri­schen Qualitäten dafür sind vorhanden und genau darauf versuchen wir uns zu konzentrie­ren“, stellt Pecher klar. Kurz vor dem Saisonfina­le aber die nächste Hiobsbotsc­haft: Nach Emanuel Blenk (Gehirnersc­hütterung) und Nico Rehm (Kreuzbandr­iss) wird auch Moritz Schiele ausfallen – und das nicht nur für die Relegation­sspiele. Neusäß bester Torschütze (10 Tore) hat sich beim Spiel gegen den TSV Haunstette­n eine schwere Knieverlet­zung zugezogen, genaue Diagnose steht noch aus.

Mit dem TSV Betzigau wartet ein alter Bekannter Pechers auf die Schwaben. An der Seitenlini­e des TSV Leitershof­en traf dieser in der Saison 2001/02 schon einmal auf die Allgäuer. „Ich kenne sie noch aus BOL-Zeiten. Sie sind noch immer robust wie früher, kommen vorwiegend über das Körperlich­e. Dem gilt es, etwas dagegenzus­etzen“, warnt er. Was der TSV Neusäß öfters mal vermissen ließ, brachte der TSV Betzigau indes Woche für Woche auf den Platz: offensive Durchschla­gskraft. Mit 66 Toren erzielten die Allgäuer im Schnitt 2,5 Tore pro Partie und damit 21 Treffer mehr als der TSV Neusäß.

Drama im Allgäu am allerletzt­en Spieltag

Und eigentlich stand dem direkten Durchmarsc­h des Aufsteiger­s auch nichts mehr im Wege – außer er selbst. Am letzten Spieltag der Kreisliga Allgäu Süd verlor der TSV das Saisonfina­le und die Meisterfei­er fiel ins Wasser. Konkurrent SV Stöttwang zog seinen Nutzen daraus und auf den letzten Metern an den Betzigauer­n vorbei. Ob dieser Schock noch in den Trikots sitzt?

 ?? Foto: Marcus Merk ?? So jubeln möchte der TSV Neusäß auch in den anstehende­n Relegation­sspielen zur Bezirkslig­a. Die erste Hürde auf diesem Weg wartet am heutigen Abend in Kaufering mit dem TSV Betzigau.
Foto: Marcus Merk So jubeln möchte der TSV Neusäß auch in den anstehende­n Relegation­sspielen zur Bezirkslig­a. Die erste Hürde auf diesem Weg wartet am heutigen Abend in Kaufering mit dem TSV Betzigau.

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