Augsburger Allgemeine (Land West)
Erinnerungskultur braucht auch Erinnerungsorte
Zum Bericht „Mehr Einnahmen trotz Denkmalschutz“vom 17. Mai: Ehemalige Konzentrationslager und andere nationalsozialistische Schauplätze sind ein schwer zu tragendes Erbe für jede Gemeinde. Mit der Aufdeckung der steinernen Zeugnisse bei archäologischen Ausgrabungen werden am vergessenen Ort die schrecklichen Geschehnisse dieser Zeit wieder erfahrbar. Die Wiedersichtbarmachung trägt dazu bei, dass in Vergessenheit geratene Orte in Erinnerung gerufen werden und über diesen Teil der Vergangenheit aufgeklärt werden kann. Auch in der Gemeinde Gablingen gab es ein Außenlager und eine Belegung mit KZ-Häftlingen ist belegt. Es wurde jahrelang geforscht und monatelang ausgegraben. Zwei Studenten der Hochschule Augsburg machten ihre Abschlussarbeit im Fach Vermessungswesen, Studierende der Fakultät Architektur und Bauwesen der Hochschule Augsburg legten 2013 hervorragende Entwürfe zu einem Architekturprojekt „Gedenkstätte Gablingen“vor. Gleichzeitig erschien eine Broschüre und eine Ausstellung im Foyer des Landratsamtes zeigte die ersten wichtigen Fundstücke. Die Ergebnisse von Recherche und Ausgrabung sind in archäologischen Fachzeitschriften publiziert. In der Dauerausstellung im Museum in Oberschönenfeld ist dem KZAußenlager Gablingen eine Vitrine gewidmet. Offensichtlich stellt sich die Frage nach der „Angemessenheit von Auflagen und Folgekosten“nur im Gemeinderat und beim Bürgermeister von Gablingen. Die Ergebnisse der letzten Jahre auf Hundeskelette und ein paar Teller zu reduzieren ist mehr als ignorant! Gisela Mahnkopf, Kreisheimatpflegerin (Archäologie).