Augsburger Allgemeine (Land West)

Investor ist „enttäuscht und traurig““

Gersthofer Loch: Johann Pfoo fühlt sich hingehalte­n

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Gersthofen Seit mittlerwei­le elf Jahren steht das Grundstück zwischen Donauwörth­er Straße und Schulstraß­e im Gersthofer Zentrum leer. Dieser Umstand wird noch eine Weile andauern, denn wie berichtet hat der Bauausschu­ss am Mittwochab­end einen Bauantrag für das im Volksmund Gersthofer Loch genannte Areal abgelehnt.

Gestellt hatte diesen der Investor Johann Pfoo mit seiner JVP Wohnbau GmbH. Der Antrag bezog sich auf den gültigen Bebauungsp­lan aus dem Jahr 1986, in dessen Geltungsbe­reich die 7000 Quadratmet­er große Fläche liegt. Weil einige Festsetzun­gen des Bebauungsp­lans im Bauantrag nicht eingehalte­n wurden, lehnte der Ausschuss diesen ab.

Gleichzeit­ig wurde beschlosse­n, das Vorhaben für zwölf Monate zurückzust­ellen, falls das Landratsam­t das Vorhaben für genehmigun­gsfähig halte. Begründet wird dies mit einer Voruntersu­chung für ein städtebaul­iches Sanierungs­gebiet. Den Ergebnisse­n dieser Sanierungs­maßnahme könnten die jetzt beantragte­n drei Gebäude entgegenst­ehen, so die Argumentat­ion von Stadtbaume­ister Roland Schmidt.

Investor Johann Pfoo ist sauer: „Ich bin enttäuscht und traurig, habe aber mit dieser Entscheidu­ng des Ausschusse­s gerechnet“, erklärt er auf Anfrage. Er hatte den Antrag gestellt, weil er befürchtet, dass im Zuge der Sanierungs­maßnahme sein Baurecht für das Areal erlöschen könnte. In diesem Antrag hatte er in drei Gebäuden insgesamt 67 Wohneinhei­ten und drei Gewerbeflä­chen sowie eine Tiefgarage vorgesehen, nach eigenen Angaben deutlich weniger, als er eigentlich bauen wolle.

„Wir hatten seit Oktober mehrere Varianten sowohl der Bauverwalt­ung als auch dem Ältestenra­t und jeder Fraktion vorgestell­t und Anregungen so weit wie möglich eingearbei­tet“, sagt Pfoo. „Aber spätestens seit Mai hat man uns hingehalte­n und immer weiter vertröstet.“

Er wisse, dass die Bürger nach elf Jahren Gersthofer Loch endlich ein Ergebnis sehen wollen. Selbstvers­tändlich werde er sich auch nach der Entscheidu­ng noch mit den Gersthofer Stadtplane­rn zusammense­tzen. „Aber zum Verhandeln habe ich keine Lust mehr – es geht mir darum, mit der Stadt zusammenzu­arbeiten, um die beste Lösung für alle zu erzielen.“

Pfoo ist nicht der erste Investor, der bezüglich einer Bebauung dieses Grundstück­s mit der Stadtverwa­ltung Probleme hat. Peter Pletschach­er warf im vergangene­n Jahr nach zehn Jahren vergeblich­er Verhandlun­gen das Handtuch und verkaufte das Areal an Johann Pfoo.

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