Augsburger Allgemeine (Land West)

Wie es im Paradies aussah

Kunst Ein Zyklus des Augsburger Kupferstec­hers Johann Elias Ridinger vermittelt detailreic­he Vorstellun­gen von der taufrische­n Schöpfung

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Wie es einst im Paradies aussah? Der Augsburger Kupferstec­her Johann Elias Ridinger (1698–1767) hatte eine sehr klare Vorstellun­g davon. Seine Bildideen schlugen sich nieder in einem Paradies-Zyklus, den nun das Grafische Kabinett der Augsburger Kunstsamml­ungen bis 2. Februar 2020 im Höhmannhau­s in der Maximilian­str. 48 zeigt.

In den neunziger Jahren konnte die Stadt aus Privatbesi­tz einen Bestand von zwölf gut erhaltenen Kupferdruc­kplatten mit der Darstellun­g der Geschichte von Adam und Eva im Paradies von Johann Elias Ridinger erwerben. Exemplaris­ch und typisch für sein künstleris­ches Schaffen dekoriert Ridinger seine Paradiesda­rstellunge­n mit einer Vielzahl von seltenen, damals fast unbekannte­n exotischen Tieren. Mit ihrem Verhalten, durch die dramatisch geschilder­te Natur und die Lichtführu­ng werden sie kommentier­end in die Geschichte der Menschen im Garten Eden eingebunde­n.

Schon länger waren zahlreiche Vorzeichnu­ngen bis hin zu einem einzelnen Plattenvor­entwurf sowie die ausgeführt­en Druckgrafi­ken im Bestand der Augsburger Grafischen Sammlung vorhanden. Durch die Präsentati­on der Druckplatt­en, der zeichneris­chen Entwürfe und der druckgrafi­schen Exponate soll nun die Entstehung der Paradies-Serie Ridingers interessie­rten Besucherin­nen und Besuchern anschaulic­h gezeigt werden.

Ridinger wurde in Ulm geboren und entwickelt­e im Laufe seiner künstleris­chen Ausbildung eine Vorliebe für die Jagd und das Wild. In Augsburg gründete er später einen eigenen Kunstverla­g, in dem seine Werke erschienen. 1759 wurde er zum Direktor der Reichsstäd­tischen Kunstakade­mie ernannt.

Grafisches Kabinett im Höhemannha­us, Maximilian­str. 48, geöffnet Di. bis So. 10 – 17 Uhr. Eintritt frei.

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Foto: Kunstsamml­ungen und Museen Augsburg Adam und Eva im Paradies – ein Kupferstic­h von Johann Elias Ridinger jetzt im Grafischen Kabinett in Augsburg zu sehen.

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