Augsburger Allgemeine (Land West)

Wo ist Känguru Knicksy abgebliebe­n?

Tiere Seit Monaten gibt es kein Lebenszeic­hen mehr vom Bennett-Wallaby, das in den Stauden ausgebüxt war. Dafür tauchen immer öfter Waschbären im Augsburger Land auf

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Landkreis Augsburg Wo steckt Knicksy? Das Känguru war im Mai aus einem Gehege in den Stauden ausgebüxt und dann immer wieder in der Region gesehen worden. Seit Monaten gibt es kein Lebenszeic­hen. Besitzer Thomas Kaindl aus dem Scherstett­er Ortsteil Erkhausen hat eine schlimme Befürchtun­g: Das Bennett-Wallaby könnte nachts von einem Auto angefahren worden sein. Verletzt hätte es vermutlich keine Überlebens­chance.

In den ersten Wochen nach dem Verschwind­en machten immer wieder Videos und Bilder vom Känguru die Runde. Zwei Forstarbei­ter trauten beispielsw­eise ihren Augen nicht, als sie in den Westlichen Wäldern unterwegs waren und plötzlich das Tier vor ihnen auf dem Weg saß. Sofort zogen sie das Handy und machten ein Beweisfoto. „Ich war anfangs voll der Hoffnung, dass wir Knicksy wiederfind­en“, erinnert sich Besitzer Thomas Kaindl. Er wollte für Knicksy, dessen Namen auf einen Knick im Schwanz zurückgeht, ein weiteres Partnertie­r finden. Doch dann suchte das Wallaby das Weite. Mittlerwei­le gibt es auf dem Kaindlhof wieder neue Kängurus: Vier männliche Exemplare haben sich Thomas Kaindl und seine Lebensgefä­hrtin Anja Waldinger zugelegt. „Wir hatten immer schon das Bedürfnis, Kängurus zu halten“, sagt Tierfreund Kaindl. Allerdings nicht zur Zucht, sondern aus Liebhabere­i – auf dem Hof werden Lamawander­ungen, Beratungen oder Workshops angeboten. Das Anwesen ist ein „Begegnungs­hof“der Stiftung Bündnis Mensch und Tier. Das bedeutet: Die Besitzer haben es sich zur Aufgabe gemacht, artgemäße Tierhaltun­g und einen respektvol­len und achtsamen Umgang zwischen Mensch und Tier zu vermitteln. Thomas Kaindl arbeitet als Tierpflege­r im Tierpark Hellabrunn in München. Dort kümmert er sich unter anderem um die Roten Pandas. Die sind ihrer Gestalt übrigens Waschbären ähnlich, die jetzt auch im Augsburger Land unterwegs sind. Vor einigen Tagen wurde ein Tier bei Bonstetten von einer Wildkamera aufgenomme­n. Der Waschbär hatte sich über Körner gefreut, die aus einem Futterkast­en für Vögel herunterge­fallen waren. Die Tiere waren in jüngster Vergangenh­eit immer wieder aufgetauch­t. Allerdings nur vereinzelt. So wie ein Wolf, dessen Spuren im Frühsommer für Schlagzeil­en sorgten.

Er hatte am 23. Mai auf einer Weide am Ortseingan­g von Biberbach im Landkreis Augsburg ein Lamm gerissen. Nach dem Fall

Weiterer Hinweis auf einen Wolf bestätigte sich nicht

wurden weitere Hinweise bekannt. So wurde laut Landesamt am 19. Mai ein wolfsähnli­ches Tier beobachtet. Aufnahmen wurden nicht gemacht – für die Wissenscha­ftler des LfU handelt es sich deshalb um einen nicht bestätigte­n Hinweis. Dann wurde ein weiteres totes Nutztier im Landkreis aufgefunde­n. Das Tier kam vermutlich aus Zentraleur­opa. Genetisch konnte es dem sogenannte­n Haplotypen HW01 zugeordnet werden.

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Foto: Rieger Die Forstarbei­ter staunten im Mai nicht schlecht, als plötzlich Känguru Knicksy vor ihnen auf der Forststraß­e saß. Seither fehlt jede Spur von dem Tier.

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