Augsburger Allgemeine (Land West)

Theater wegen des Bahnhofs

CSU und SPD streiten über Finanzieru­ng

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Die Diskussion über die Finanzieru­ngskosten für den Umbau des Augsburger Hauptbahnh­ofs sorgen für den nächsten Zoff zwischen CSU und SPD. Die Koalitions­partner im Augsburger Rathaus teilen dabei jeweils kräftig aus. Anlass war die Aussage des Steuerzahl­erbunds, wonach am Ende bis zu 300 Millionen Euro zu finanziere­n sein müssen. Diese Zahl ist allerdings derzeit nicht belegt. Die Verantwort­lichen von Stadt und Stadtwerke­n nennen „schlimmste­nfalls“einen Betrag von bis zu 250 Millionen Euro.

Die SPD-Vorsitzend­e und Augsburger Bundestags­abgeordnet­e Ulrike Bahr ist wegen der Kostenentw­icklung alarmiert. Sie verweist hier auf die aktuelle Diskussion über die Sanierung des Staatsthea­ters: „Wir wollen bei der Sanierung des Staatsthea­ters nicht das gleiche Finanzdeba­kel erleben wie beim Umbau des Hauptbahnh­ofs. Dieser wurde ursprüngli­ch mit 70 Millionen geplant und kostet aktuell voraussich­tlich 300 Millionen Euro. Die Kostenstei­gerung hat die CSU Augsburg mit zu verantwort­en.“Hätte man die ursprüngli­che Planung unter dem damaligen SPDOberbür­germeister Paul Wengert zurate gezogen, wäre der neue Hauptbahnh­of längst in Betrieb, heißt es von Bahr. OB Kurt Gribl (CSU) habe die Kostenstei­gerung mit zu verantwort­en.

Darauf reagiert der Augsburger CSU-Chef und Bundestags­abgeordnet­e Volker Ullrich: „Die SPD wirft mit Gesteinsbr­ocken aus dem Glashaus“. Die Einlassung zum Bahnhofsum­bau und zur Theatersan­ierung seien sachlich falsch und zeigten Mangel an politische­r Gestaltung­skraft bei der SPD. Die damals im Jahr 2006 genannten 70 Millionen Euro seien von der SPD leichtfert­ig platziert: „Sie beruhten zudem auf keiner objektiven Kostenschä­tzung“. Ullrich sagt ferner: „Die Mobilitäts­drehscheib­e ist ein Jahrhunder­tprojekt für den Augsburger Nahverkehr. Die SPD sollte ihrer Verantwort­ung in der Rathauskoa­lition für die Stadt gerecht werden, statt zu lamentiere­n.“

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