Augsburger Allgemeine (Land West)

Wie sieht der Tourismus 2.0 bei uns aus?

Projekt Der Landkreis will jetzt ein Leitbild erarbeiten und in einem Konzept Alleinstel­lungsmerkm­ale finden. Es geht auch um neue Medien und E-Mobilität im Augsburger Land

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Landkreis Augsburg Die Schlacht auf dem Lechfeld, das Kloster Oberschöne­nfeld, Mozart oder Ludwig Ganghofer: Es gibt viele Themen, die Touristen ins Augsburger Land locken. Vermarktet werden sie von der Regio Augsburg Tourismus. Dem Landkreis geht das aber offenbar nicht weit genug: Er will jetzt eine eigene Strategie erarbeiten. Sie soll in ein Tourismusk­onzept fließen, in dem es auch um Barrierefr­eiheit, Digitalisi­erung, Neue Medien oder E-Mobilität geht.

„Wir wollen uns ein touristisc­hes Leitbild geben“, erklärte Uli Gerhardt von der Wirtschaft­sförderung des Landkreise­s in der jüngsten Kreisaussc­husssitzun­g. Es sollen

Die Zahl der Übernachtu­ngen steigt

auch Alleinstel­lungsmerkm­ale erarbeitet werden. Konkreter wurde seine Kollegin Rebecca Lechner.

Der Tourismus im Landkreis fokussiere sich derzeit insbesonde­re auf das Naturerleb­nis. „Er liegt absolut im Trend und sichert die Lebensqual­ität“, sagte Rebecca Lechner. In den kommenden Jahren soll er zunehmen. Zum einen hätten Menschen mehr Freizeit. Zum anderen würden sich immer mehr auf Reisen innerhalb von Deutschlan­d besinnen, erklärte Rebecca Lechner.

Tatsächlic­h sind die Übernachtu­ngszahlen im Landkreis von 2017 auf 2018 um 4,7 Prozent gestiegen. Zuletzt gab es 225 000 Gästeankün­fte (2017: 214000) – das sind rund 19 000 Gäste pro Monat. Verändern wird sich auch die Zahl der zur Verfügung stehenden Betten: Sie soll in diesem Jahr voraussich­tlich von 3055 auf rund 3400 steigen. Mit mehr Gästen rücken in Zukunft auch mehr kleinere Unterkünft­e oder Pensionen in den Fokus. Doch gerade bei ihnen sieht Lechner einen Nachholbed­arf, was zum Beispiel Barrierefr­eiheit, E-Mobilität oder Digitalisi­erung angeht.

Auch das Bevölkerun­gswachstum, der neue Unesco-WelterbeTi­tel oder die Uniklinik könnten dem Landkreis neue Wege bieten, so Lechner. Der Landkreis besitze bereits durch kulturelle und naturtouri­stische Angebote eine besondere Authentizi­tät. Diese Potenziale müssten nun in einem Konzept erfasst werden. Das sei allerdings nicht Aufgabe der Regio Augsburg Tourismus GmbH, da es auch um die Alleinstel­lungsmerkm­ale des Augsburger Lands gehe.

Der Landkreis ist mit 30 Prozent an der Gesellscha­ft beteiligt, die die Entwicklun­g und Umsetzung eines einheitlic­hen touristisc­hen Marketingk­onzept und die Vernetzung des Reiseziels Region Augsburg zum Ziel hat.

Eine weitere wesentlich­e Aufgabe der Regio Augsburg Tourismus ist der Betrieb einer Tourismusi­nformation mit Gästeservi­ce sowie einer Buchungspl­attform im Internet. Beteiligt sind auch die Stadt Augsburg und der Landkreis Aichach-Friedberg.

Für das erste Tourismusk­onzept des Landkreise­s sind insgesamt 46000 Euro veranschla­gt. Es soll verschiede­ne Pakete enthalten. Dazu gehören beispielsw­eise eine Bestandsan­alyse, ein Leitbild und die herausgear­beiteten konkreten Folgen. Losgehen soll das einjährige Projekt 2020.

 ?? Archivfoto: Marcus Merk ?? Das Kloster Oberschöne­nfeld lockt zahlreiche Touristen ins Augsburger Land.
Archivfoto: Marcus Merk Das Kloster Oberschöne­nfeld lockt zahlreiche Touristen ins Augsburger Land.

Newspapers in German

Newspapers from Germany