Augsburger Allgemeine (Land West)
Betrugswarnung ist selbst ein Betrug
Polizei Kettenbriefnachricht per WhatsApp verbreitet Schrecken. Sie warnt vor falschen Feuerwehrleuten
Bobingen Auf vielen Wegen und mit vielen Hinweisen hat die Polizei inzwischen die meisten Menschen der Region erfolgreich vor falschen Polizisten gewarnt. Diese brachten mit ihren Anrufen einzelne Opfer teils um Tausende Euro. Inzwischen dürfte sich auch im heimischen Raum nur schwer noch mehr jemand finden, der einem solchen Betrüger Geld oder Wertsachen aushändigt.
In einer neuen Betrugsmasche geht es um falsche Feuerwehrleute. Die Polizei kennt derlei fingierte Warnmeldungen per WhatsApp. Sie rät, solche vermeintlich guten Ratschläge sofort zu löschen und keinesfalls an Freunde weiterzuleiten – entgegen der eindringlichen Aufforderung. Man gibt sonst nur seinen Namen als vertrauensvolle Absenderangabe für Kettenbriefe und Schneeballaktionen her.
In dieser Woche kursiert die WhatsApp-Mitteilung zu angeblichen Feuerwehrleuten auffallend stark im Raum Bobingen. Männer würden angeblich die Rauchmelder in den Wohnungen kontrollieren, heißt es. Von ihnen drohe jedoch Gefahr. Deshalb wird die Nachricht vermutlich schnell an Freunde und Verwandte im Umkreis weitergeleitet. Die Polizeiinspektion Bobingen erhielt schon mehrere Hinweise besorgter Bürger. Doch ihr Pressesprecher Markus Graf beruhigt: „Es gibt bei uns keine Hinweise, dass falsche Feuerwehrleute von Haus zu Haus gehen, um Rauchmelder zu kontrollieren. Auch die Feuerwehr weiß davon nichts.“
Dabei wird sie als Quelle genannt. Es handle sich hier um einen Hinweis „intern von der Feuerwehr“, heißt es in der Nachricht. Den wenigsten Leuten fällt dabei auf, dass die Feuerwehr eine Gefahr nicht intern für sich behalten würde und dass auch nicht gesagt wird, an welchem Ort die Feuerwehr dies gesagt habe.
Graf vermutet, dass es sich um eine im Gunde harmlose Kettenbriefaktion handelt, mit der Unbekannte Schrecken verbreiten und Verwirrung stiften. Materiellen Schaden könne das kaum anrichten. Die Polizei rät, Aufrufen zur Verbreitung von Warnmeldungen nie nachzukommen, sondern im Zweifel die Polizei zu kontaktieren. Und natürlich sollte man auch dann die Polizei rufen, falls tatsächlich Fremde unangemeldet vor der Haustür stehen und unter irgendeinem Vorwand ins Haus wollen.
Wichtig in diesem Fall: Es gibt keine Kontrolleure von Rauchmeldern. Für deren Funktion ist alleine der jeweilige Immobilienbesitzer verantwortlich.