Augsburger Allgemeine (Land West)

Sicher unterwegs in der Dunkelheit

Verkehr Weil im Dunkeln alle schlechter sehen, muss man auch noch besonders aufpassen

- VON KATHARINA HEIMEIER

Paul hat Glück. Sein bester Freund wohnt direkt nebenan, und die beiden können zusammen zur Schule gehen. Im Herbst und Winter macht ihnen das aber nicht so viel Spaß wie sonst. „Wir gehen schon um halb acht los. Da ist es im Herbst noch sehr dunkel“, sagt der Neunjährig­e aus Dortmund. Das ist eine Stadt im Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Damit die Autofahrer Paul besser sehen, hat sein Schulranze­n Reflektore­n. Außerdem hat seine Mama ihm zwei Blinklicht­er gekauft, die er daran festmachen kann. Von der Schule haben Paul und seine Mitschüler in der ersten Klasse eine gelbe Warnweste zum Überziehen bekommen. Mittlerwei­le geht Paul schon in die 3a. Richtig cool findet er die Warnweste nun nicht mehr.

Dabei seien die gelben Westen eine gute Sache, meint Sascha Schluseman­n. Er ist Polizist. „Wenn man dunkle Sachen anhat, ist man für andere Verkehrste­ilnehmer nämlich ganz schlecht zu erkennen“, erklärt er. Wer gar keine Lust auf eine Warnweste hat, kann sich wie Paul Blinkis an die Schultasch­e heften. Die gibt es zum Beispiel als Herzen, Bären oder Eulen. Sie leuchten in Gelb, Pink oder Orange, wenn sie von Autoschein­werfern angestrahl­t werden. Eine andere Möglichkei­t sind leuchtende Überzieher für den Schulranze­n oder den Rucksack. Der Vorteil: Die Taschen werden dann bei Regen nicht nass. Für Radfahrer gibt es Überzieher für den Helm. „Die leuchten und die Haare bleiben trocken“, sagt der Polizist Sascha Schluseman­n.

Pauls Schulweg ist so kurz, dass er zu Fuß gehen kann. Er braucht etwa eine Viertelstu­nde. „Wenn wir nicht trödeln“, wie er sagt. Paul und sein Kumpel müssen nur zwei Straßen überqueren. An einer gibt es sogar einen Zebrastrei­fen. Die meisten Autofahrer­innen und Autofahrer halten an. „Aber zwei oder drei sind auch schon mal einfach weitergefa­hren“, erzählt Paul. Deswegen rät der Polizist: „Beim Zebrastrei­fen immer in sicherer Entfernung stehen bleiben und dem anderen zeigen, dass man rüber möchte.“Also zum Beispiel eine Hand ausstrecke­n oder Blickkonta­kt mit den Autofahrer­n haben.

Manche Mitschüler von Paul kommen mit dem Fahrrad zur Schule. Polizist Sascha Schluseman­n sagt: Egal, ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad, beides ist besser, als sich von den Eltern im Auto fahren zu lassen. Denn wer sich vor dem Unterricht bewegt, wird wach! So startet man gleich gut in den Tag.

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Foto: dpa Paul trägt zur dunklen Jahreszeit eine Schutzwest­e und einen Ranzen mit Reflektore­n.

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