Augsburger Allgemeine (Land West)
Tief im Keller
FC Augsburg steht in Paderborn gewaltig unter Druck
Augsburg Manche Dinge vergisst sogar das Internet. Wenn man sich die Bilanz zwischen den beiden derzeitigen Fußball-Bundesligisten FC Augsburg und Paderborn betrachten will, muss man Glück haben, eine Seite zu finden, wo noch die ersten beiden Aufeinandertreffen der Saison 1982/83 gelistet sind. Auf den meisten Statistikseiten im Netz fehlen die nämlich. Die Seite Weltfußball.de hat sie noch im Sortiment. Ein Spiel gewann der FCA mit 2:1 und eine Partie gewann Paderborn mit 2:0, das damals noch unter dem Vereinsnamen TuS Schloß Neuhaus platziert war.
Die ersten Schicksalsspiele fanden im Jahr 1994 statt. TuS Schloß Neuhaus konnte sich ebenso wie der FCA, unter Trainer Armin Veh, für die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga qualifizieren. Aber erneut scheiterten beide Vereine. Paderborn, für das noch ein gewisser Roger Schmidt auf dem Rasen stand, musste wie Augsburg den beiden Vereinen Eintracht Braunschweig und Fortuna Düsseldorf den Vortritt lassen, obwohl Schloß Neuhaus gegen den FCA zweimal als Sieger den Platz verließ.
Erst ab dem Jahr 2006, als der FCA in die 2. Bundesliga aufstieg, wurden die Treffen mit den Ostwestfalen häufiger. Zehn Spiele gab es da bisher in der 2. Bundesliga und zwei Begegnungen (2014/15) in der 1. Liga. Einschließlich einer Partie im DFB-Pokal führt der SC Paderborn die Bilanz an: Sieben Siege, drei Unentschieden und fünf Niederlagen. Jetzt am Samstag (15.30) trifft man sich zum 16. Mal. Unter Vorzeichen, die in Augsburg und in Paderborn keinem gefallen und in einem Spiel, das gemeinhin als Kellerderby bezeichnet wird: Paderborn (18.) – Augsburg (17.).
Trainer Steffen Baumgart hat sein
Ziel dennoch klar vor Augen: „Es geht nicht darum, schön oder attraktiv zu spielen, sondern darum, das Spiel mit aller Macht zu gewinnen.“Darum will sich der Coach auch gar nicht so sehr mit dem FCA befassen: „Es geht um unser Spiel. Da kümmere ich mich nicht um Augsburg. Wir müssen Lösungen haben.“
Baumgart steht als Aufstiegstrainer nicht so unter Druck wie Augsburgs Trainer Martin Schmidt. In Augsburg sind die Erwartungen im neunten Bundesligajahr gestiegen, deshalb dürfte die Lage für Schmidt etwas ernster sein. Allerdings hält man in Augsburg noch die Füße still. Manager Stefan Reuter will auch gar keine Trainerdiskussion aufkommen lassen. Die derzeitige Kritik versteht er aber: „Unterm Strich brauchen auch wir Ergebnisse, und wir arbeiten geschlossen daran, dass wir die zeitnah einfahren.“Paderborn käme da „zeitnah“zum richtigen Zeitpunkt.