Augsburger Allgemeine (Land West)

Mozart weg, Geld weg

- VON RÜDIGER HEINZE

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or 14 Tagen musste an dieser Stelle die Rede sein von einer unschönen Sache in Zusammenha­ng mit der Augsburger Galerie Noah, jetzt muss hier die Rede sein von einer unschönen Sache bei der Deutschen Mozart-Gesellscha­ft, Sitz Augsburg. Ihr ist etwas ideell und pekuniär Wertvolles verlustig gegangen.

In Kürze der Sachverhal­t: 2001 zeigte die Deutsche Mozart-Gesellscha­ft (DMG) durchaus noch so etwas wie Bildungs-Eros und Besitzerst­olz hinsichtli­ch eines in ihrem Eigentum befindlich­en Mozart-Autographs: Als Faksimile gab sie die in Augsburg lagernden Mozart-Klaviervar­iationen über „Ah, vous dirai-je Maman“heraus. Edel und ansprechen­d.

Hernach sank die Verbundenh­eit mit dem Autograph beständig. Bis auf den Nullpunkt, bis man kurz vor Weihnachte­n 2008 nicht aus Augsburg, sondern aus Salzburg erfahren durfte, dass es für 300 000 Euro den Besitzer wechselte – weg von der DMG, hin zur Internatio­nalen Stiftung Mozarteum Salzburg. Perdu aller Besitzerst­olz. Verbunden mit nicht nur städtische­r Empörung sowie der Beruhigung gegenüber der seinerzeit kritisch nachfragen­den Presse, dass die Mozart-Gesellscha­ft das eingenomme­ne Geld anlegen wolle und nur die anfallende­n Zinsen verwenden werde.

Da das Autograph – stillschwe­igend – verkauft worden war, erübrigte sich die Diskussion darüber, dass solches Eigentum ja möglicherw­eise

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Foto: DMG Dieses Mozart-Autograph wurde von der DMG verkauft.
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