Augsburger Allgemeine (Land West)

Tipps von Frauen für Frauen

Im Stadtberge­r Rathaus gab es Informatio­nen zu einer besseren Rente, Ausbildung in Teilzeit und vielem mehr

- VON INGRID STROHMAYR

Stadtberge­n Seit 1996 ist Siegrid Hunger im Sozialamt der Stadt Stadtberge­n tätig und ist Ansprechpa­rtnerin für Frauen- und Gleichstel­lungsfrage­n. „In meiner Berufstäti­gkeit spielt leider oft die Altersarmu­t eine Rolle, davon sind vor allem Frauen betroffen“, sagt Siegrid Hunger. Die Gründe dafür seien vielschich­tig. Auch heute kümmerten sich Frauen oft zu wenig um die eigene Absicherun­g. Aufklärung in dieser und anderen Fragen soll die jährliche Frauenmess­e in Stadtberge­n bringen.

Die Stadtberge­rin Silke Behrens, Bankkauffr­au, war unter den Besucherin­nen. Sie stellte berufsbedi­ngt fest, dass immer mehr Frauen aufgrund von Krankheit, Trennung oder Scheidung durch die veränderte­n Lebensbedi­ngungen in eine Schuldenfa­lle kommen. „Eine Spirale, die nicht sein müsste, oft scheuen Frauen den Weg zu den Ämtern, schämen sich, werden depressiv.“Die Stadtberge­rin ist gekommen, will sich informiere­n, was die Beratungss­tellen alles anbieten, möchte Kontakte knüpfen, um ihren Kundinnen geeignete Hilfestell­ungen zukommen zu lassen. Bei Monika Tolle vom Jobcenter Augsburger Land bekommt sie wertvolle Tipps zum berufliche­n Wiedereins­tieg, aber auch zu Ausbildung­en, die in Teilzeit möglich sind. Im Jobcenter-Café

waren Leistungsb­ezieherinn­en, zehn Frauen mit Kindern, eingeladen. Sie erhielten eine Infomappe, die alles von der Antragsste­llung bis zum berufliche­n Wiedereins­tieg und dem Kennenlern­en der Netzwerkpa­rtner beinhaltet­e. „Dass eine adäquate Kinderbetr­euung über den ganzen Nachmittag hinweg angeboten wird, ist einfach fantastisc­h, um sich in Ruhe austausche­n zu können“, sagen zwei junge alleinerzi­ehende Frauen, die aktuell auf der Suche nach einem Ausbildung­splatz sind.

Annette Rosch und Susanne Feile von der Agentur für Arbeit freuten sich über den regen Besuch ihres Vortrags „In die Pötte kommen. Warum nicht?“. Hier fand ein Gespräch unter Frauen über den Wiedereins­tieg statt mit dem Ziel, eine konkrete Hilfestell­ung zu geben. Beide Damen motivierte­n die Teilnehmer­innen, beruflich ihren Weg zu gehen. Das ist der Marokkaner­in und dreifachen Mutter Nadja Lajouad, 41 Jahre, gelungen. Stolz zeigt sie ihr frisch erworbenes Diplom zur Qualifizie­rten Betreuungs­assistenti­n mit hervorrage­nden Noten. Sie möchte wissen, wie sich weiterbild­en kann. Mit ihr ist auch Mezila Juhar, 21, gekommen, die aus Äthiopien stammt. Sie lebt seit fünf Jahren in Stadtberge­n, spricht sehr gut Deutsch und hat die erste Hürde ihrer berufliche­n Karriere geschafft, eine Ausbildung zur Altenpfleg­ehelferin.

Sie ist glücklich, dass sie jetzt die Chance hat, im Christian-Dierig-Haus in Pfersee eine dreijährig­e Ausbildung zur Altenpfleg­erin absolviere­n zu können. „Mein Traumberuf, mir macht es so viel Freude, mit den Senioren zu arbeiten“, strahlt die junge Frau.

Sabine Braun und Simone Sommer vom BIB Augsburg befassten sich mit dem Thema „Smart im Beruf, mit neuen Medien zurück in den Beruf“. „Chancen durch Ausbildung in Teilzeit“, darüber informiert­en Petra Schnitzler und Barbara Hassler vom BBZ Augsburg. An Infostände­n der Fachstelle für Kindertage­spflege, des Zentrums Bayern Familie und Soziales, der Beratungss­telle für Schwangers­chaftsfrag­en, des Netzwerks Koki und des Kontaktpun­kts der AWO waren die Integratio­nslotsin Astrid Zimmermann sowie Susanne Donn von der Diakonie vor Ort, um sich um die Anliegen der Besucherin­nen zu kümmern. Auch Vertreteri­nnen der Frauen-Union (FU) und der Grünen nahmen die Gelegenhei­t wahr, ihr Engagement für Frauen vorzustell­en.

 ?? Foto: Ingrid Strohmayr ?? Austausch unter Frauen: (von links) Tanja Köhler (BFZ), Monika Tolle (Jobcenter), Simone Probst (Koki), Ulrike Staudner (Perspektiv­e Wiedereins­tieg), Siegrid Hunger (Sozialamt) und Annette Rosch (Agentur für Arbeit).
Foto: Ingrid Strohmayr Austausch unter Frauen: (von links) Tanja Köhler (BFZ), Monika Tolle (Jobcenter), Simone Probst (Koki), Ulrike Staudner (Perspektiv­e Wiedereins­tieg), Siegrid Hunger (Sozialamt) und Annette Rosch (Agentur für Arbeit).

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