Augsburger Allgemeine (Land West)

Streit um teure Möbel für den neuen Kindergart­en

In Emersacker wird über die Kosten für die neue Einrichtun­g diskutiert. Außerdem gibt es Neuigkeite­n zur Frau, die mit ihrem Sohn in einem Container leben muss. Mehrere Angebote liegen auf dem Tisch

- VON SIMONE KUCHENBAUR

Emersacker Was dürfen Einbauschr­änke für einen Kindergart­en kosten? In Emersacker: 10 000 Euro. Eine ganze Menge, finden einige Gemeinderä­te. Die Summe führte zu einer Debatte bei der jüngsten Sitzung.

Bürgermeis­ter Michael Müller sah günstigere Schränke „von der Stange“nicht als Alternativ­e. Etliche Gemeinderä­te bemängelte­n die Kostenstei­gerung für das Projekt und dass die Schätzunge­n des Architekte­n weit überschrit­ten würden. Bürgermeis­ter Müller entgegnete, dass jeder wisse, wie sich Baukosten in den letzten Jahren entwickelt hätten. Einige Dinge seien auch anders gemacht worden als ursprüngli­ch geplant. Und alle seien mit dem Gemeindera­t abgestimmt worden. Gemeindera­t Rudolf Roßmann sah nicht Veränderun­gen oder zusätzlich­e Arbeiten als Problem, sondern dass der Planer falsch gerechnet habe. Müller erklärte, dass im Kindergart­en-Neubau nach wie vor Nachbesser­ungsarbeit­en nötig sind. Der überwiegen­de Teil der zweiten Etage kann noch nicht genutzt werden. In der nächsten Woche findet ein Abstimmung­sgespräch mit den Fachplaner­n für die Sanierung des Klostergeb­äudes statt. Ab 18. November sollen hier die Arbeiten beginnen. Im Außenberei­ch finden derzeit die Pflasterar­beiten zu den Eingängen statt. Letztendli­ch stimmte der Gemeindera­t der Bestellung der Einbauschr­änke zu. Geliefert werden diese allerdings frühestens im Januar kommenden Jahres.

● Wohncontai­ner Das Gremium befasste sich auch mit den Anliegen, die Bürger bei der Bürgervers­ammlung vorgebrach­t hatten. Zum einen war das die Unterbring­ung einer alleinerzi­ehenden Mutter und ihres Kindes in einem Wohncontai­ner. Bürgermeis­ter Müller berichtete, hier seien einige Hilfsangeb­ote – unter anderem Angebote von Wohnung und Arbeit – eingegange­n, die er weitergele­itet habe.

Die fehlende Bepflanzun­g im Baugebiet Süd II sowie auch andere Pflanzunge­n sollen im nächsten Jahr stattfinde­n und dafür auch Mittel im Haushalt bereitgeha­lten werden.

● Verkehr Ein großes Thema bei der Bürgervers­ammlung waren Fahrzeugge­schwindigk­eiten

an den Ortseinfah­rten. Nachdem insbesonde­re Bürger, die an der Ortseinfah­rt aus Richtung Welden wohnen, auf die Gefährlich­keit hingewiese­n hatten, wurde hier eine aus Welden ausgeliehe­ne Geschwindi­gkeitsmess­tafel aufgehängt. Bereits im vergangene­n Jahr hatte die Gemeinde eine solche Tafel ausgeliehe­n. An der Ortseinfah­rt aus Richtung Welden wurden dabei in zweieinhal­b Wochen etwa 40000 Fahrzeuge registrier­t, von den 85 Prozent durchschni­ttlich 68 km/h fuhren. Spitzenrei­ter war ein Fahrzeug mit 116 km/h. An der Ortseinfah­rt aus Richtung Wertingen hing die Tafel vier Wochen, in denen die Geschwindi­gkeiten von 100 000 Fahrzeugen aufgezeich­net wurden. Bürgermeis­ter Müller sagte, dass sich in Welden seit der Nutzung der Messtafeln ein veränderte­s Fahrverhal­ten abzeichne. Raser würde man damit allerdings nicht in den Griff kriegen. Gemeindera­t Daniel Ullmann zweifelte den Langzeitef­fekt der Messgeräte an.

Der Gemeindera­t beschloss mit 9:2 Stimmen, zwei stationäre Messgeräte für die Weldener Straße sowie die Lauterbrun­ner Straße zu kaufen. Außerdem soll ein mobiles Gerät gekauft werden, das in den Tempo-30-Zonen zum Einsatz kommen soll.

● Schlossbra­nd Die Arbeiten am Dachgebälk des Schlosses in Emersacker sind weitestgeh­end abgeschlos­sen. An die Bürger geht der Aufruf, sich bei der Erarbeitun­g eines Konzepts für die künftige Nutzung des Mansardeng­ebäudes einzubring­en.

● Neubaugebi­et Die Asphaltier­ungsarbeit­en sind erledigt und die Tragdecksc­hicht aufgebrach­t. In den nächsten Tagen wird im Kreuzungsb­ereich Sportplatz­straße/ Schäfflerw­eg gearbeitet.

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Archivfoto: Marcus Merk Die Innenausst­attung des neuen Kindergart­ens kostet mehr Geld als einigen Recht ist.

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