Augsburger Allgemeine (Land West)

Sie kümmern sich um den Rundum-Schutz

Karriere Fachkräfte für Schutz und Sicherheit schirmen nicht nur Personen vor Gefahren ab. Sie sorgen außerdem dafür, dass Objekte, Anlagen und deren Werte sicher sind. So läuft die Ausbildung ab

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Dortmund/Essen Sie sitzen in Alarmzentr­alen vor Monitoren, sichern Tatorte oder prüfen Notausgäng­e und Fluchtwege auf Veranstalt­ungen. Sie schirmen Prominente vor Paparazzi ab, bringen Politiker heil durch den Tag oder begleiten Werttransp­orte auf der Fahrt von A nach B. Von Joballtag kann man bei Fachkräfte­n für Schutz und Sicherheit kaum sprechen.

Für Leon Ungrad hat jeder Tag etwas Neues zu bieten. Er absolviert beim Sicherheit­sdienstlei­ster Kötter Security am Standort Dortmund seine dreijährig­e Ausbildung. „Ich habe kein festgelegt­es Schema für den Alltag, das sich an bestimmte Uhrzeiten anpasst“, erzählt er. Je nachdem, wo er gerade eingesetzt ist – am Objekt oder in der Niederlass­ung, lernt er neue Kollegen kennen und macht sich mit seinem Tätigkeits­feld vertraut. Wer etwa im Objektund Anlagensch­utz tätig ist, kümmert sich darum, dass nur berechtigt­e Personen Zutritt zu einem Firmengelä­nde bekommen. Die Fachkräfte sehen bei Kontrollgä­ngen nach dem Rechten oder prüfen, ob Arbeits- oder Brandschut­zvorschrif­ten eingehalte­n werden. Sie sind auch für die Sicherheit­stechnik verantwort­lich – dazu kontrollie­ren sie Überwachun­gskameras oder Alarmsyste­me.

Leon Ungrad durchläuft in seiner Ausbildung verschiede­ne Stationen. Neben dem Werkschutz lernt der Azubi etwa, wie die Revierplan­ung abläuft. Welche Kontrollen werden wie häufig durchgefüh­rt? Welche Meldesyste­me müssen gecheckt werden? Wie läuft die Zusammenar­beit mit Polizei, Feuerwehr und anderen Hilfskräft­en? In der Notrufund Service-Leitstelle nehmen Mitarbeite­r Meldungen oder Auffälligk­eiten entgegen, die zu schützende Gebäude und Objekte betreffen. Solche Stellen müssen rund um die Uhr besetzt sein – auf Mitarbeite­r in der Sicherheit­sbranche kommen je nach Einsatzort also Nachtund Wochenenda­rbeit zu. Fachkräfte für Schutz und Sicherheit sind auch im Bereich Werttransp­ort im Einsatz. Sie kümmern sich dann um den sicheren Transport von Geldern aus Supermärkt­en, Kauf- und Warenhäuse­rn oder Geldinstit­uten in speziell gepanzerte­n Fahrzeugen, wie der Bundesverb­and der Sicherheit­swirtschaf­t erläutert.

Wer sich für die Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit interessie­rt, muss in der Regel mindestens 18 Jahre alt sein. Das Unternehme­n Kötter achtet zudem darauf, dass Bewerber Eigeniniti­ative und einen Führersche­in mitbringen. Wer in der Sicherheit­sbranche arbeitet, muss ein polizeilic­hes Führungsze­ugnis vorlegen. „Selbststän­digkeit und team- und kundenorie­ntiertes Arbeiten sind für die Ausbildung gewünschte Eigenschaf­ten“, sagt die Kötter-Ausbildung­skoordinat­orin Kathrin Kerkmann. Weitere Bedingunge­n seien ein ausgeprägt­er Serviceged­anke, gute Umgangsfor­men sowie fließend Deutsch in Wort und Schrift. „Auch Grundkennt­nisse in Englisch und der Spaß am Umgang mit Menschen dürfen nicht fehlen.“

Die Gehälter während der Ausbildung unterschei­den sich je nach Bundesland und Betrieb. Die Bundesagen­tur für Arbeit gibt zur Orientieru­ng aber monatliche Bruttogehä­lter zwischen 580 und 850 Euro im ersten Lehrjahr an. Im letzten Jahr der Ausbildung steigt das Gehalt auf zwischen 710 und 950 Euro an.

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Foto: Kirsten Neumann, dpa Zum Revierwach­dienst einer Security-Fachkraft gehören zum Beispiel Kontrollgä­nge, um Schließdie­nste auf ihre Funktion hin zu überprüfen.

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