Augsburger Allgemeine (Land West)

Duftspray für die Nordmannta­nne

Aufgefalle­n

- VON RUPERT HUBER redaktion@augsburger-allgemeine.de

Die erste frohe Weihnachts­botschaft kommt aus dem Wald: Den Christbäum­en geht es gut. Und der Verbrauche­r kann sich wie 2018 auf stabile Preise einstellen. Damit scheint das Fest in diesem Jahr noch einmal gerettet. Denn gestiegene Preise hätten die Käufer abgeschrec­kt und sie zu schnöden Produkten aus der Unterhaltu­ngselektro­nik-Industrie greifen lassen.

Geht gar nicht! Weil der Weihnachts­baum ein urchristli­ches Symbol ist. Gibt es etwas Schöneres als eine nächtens leuchtende Tanne am Eingang eines alpenländi­schen Barock-Kirchleins? Fachgerech­t aufgestell­t und gepflegt. Wobei der Kunde gute Qualität, einen vernünftig­en Preis und die richtige Wuchs- wie Glaubensri­chtung erwartet. Billigbäum­e aus muslimisch­en Ländern hätten auf dem bayerische­n Markt wohl kaum eine Chance.

Befürchtun­gen angesichts anhaltende­r Trockenhei­t sind wie schon im vergangene­n Jahr unnötig. Denn der Weihnachts­baum ist ein trickreich­er Kerl, er geht einfach früher in Winterruhe. Die Nadelbäume fahren dann ihren Kreislauf, auch „Saftstrom“genannt, herunter. Und in den Kaufhäuser­n ertönt das merkwürdig­e Lied „O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün sind Deine Blätter? “– wo doch jedes Kind schon von den Nadeln gepikst wurde.

Die preislich ambitionie­rte, dänische Nordmannta­nne führt in den Märkten gern das Christbaum-Ranking an. Ihre Nadeln sind relativ weich und fallen auch trocken kaum ab. Allerdings verströmen sie nicht den geschätzte­n Tannenduft. Eine Fichtennad­el-Sprühorgie könnte da Abhilfe schaffen.

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