Augsburger Allgemeine (Land West)

MDR trennt sich von Steimle

Der Kabarettis­t kritisiert­e den Sender

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Leipzig Der Mitteldeut­sche Rundfunk

trennt sich von dem Schauspiel­er und Kabarettis­ten Uwe Steimle. Grund seien wiederholt­e öffentlich­e Vorwürfe gegen den Sender, teilte MDR-Programmdi­rektor Wolf-Dieter Jacobi am Mittwoch auf Twitter mit. Die MDRSendung „Steimles Welt“, die vier Mal im Jahr ausgestrah­lt wird, werde daher im Jahr 2020 nicht fortgesetz­t. Eine Anfrage bei Steimles Management mit der Bitte um einen Kommentar blieb bis zum Abend unbeantwor­tet.

Steimle habe wiederholt die Unabhängig­keit des öffentlich-rechtliche­n Rundfunks infrage gestellt, erklärte Jacobi. In einem Interview mit der Jungen Freiheit habe der 56-Jährige dem Sender 2018 etwa „mangelnde Staatsfern­e“vorgeworfe­n. „Der MDR hat schon damals öffentlich klargestel­lt, dass diese Aussage für ihn nicht akzeptabel ist“, so Jacobi. Nach neuerliche­n Vorwürfen gegen den MDR wegen mangelnder Loyalität dem Kabarettis­ten gegenüber sei „nun der Punkt erreicht, der eine weitere Zusammenar­beit für uns unmöglich macht“.

Als Schauspiel­er ist der Dresdner Uwe Steimle einem breiten Publikum unter anderem als Kommissar Jens Hinrichs in der Fernsehser­ie „Polizeiruf 110“bekanntgew­orden. Im Februar 2018 hatte ihm der Verein Friedensde­kade nach Protesten und Populismus­vorwürfen die Schirmherr­schaft über die Ökumenisch­e Friedensde­kade entzogen. Für Aufregung sorgte Steimle etwa, als er sich in einem T-Shirt mit der Aufschrift „Kraft durch Freunde“in Fraktur fotografie­ren ließ – eine Anspielung auf die NS-Organisati­on „Kraft durch Freude“.

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Foto: Sebastian Kahnert, dpa Umstritten: Schauspiel­er und Kabarettis­t Uwe Steimle.

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