Augsburger Allgemeine (Land West)
Handball-WM: Das größte deutsche Talent
Emily Bölk auf den Spuren ihrer Mutter
Yamaga Gewissermaßen hat Emily Bölk vererbt bekommen, wie man eine Handball-Weltmeisterschaft gewinnt. Ihre Mutter Andrea erzählte ihr bereits etliche Male, wie es 1993 so war, als sie mit dem Nationalteam in Norwegen den Titel holte. Emily war damals noch lange nicht auf der Welt, aber dass ihre Mutter ihr – neben einem möglichen Titel-Gen – ganz sicher große handballerische Fähigkeiten mitgegeben hat, steht spätestens seit Mittwoch fest. Gegen Welt- und Europameister Frankreich (25:27) hatte die 21-Jährige überragt und erstmals bei der aktuellen WM in Japan unter Beweis gestellt, warum sie Deutschlands größtes Talent ist.
Trotz ihres jungen Alters kommt Bölk eine Schlüsselrolle in der Mannschaft von Bundestrainer Henk Groener zu. Es liegt auch an ihr, dass die DHB-Auswahl bereits vor dem abschließenden Gruppenspiel am Freitag (11 Uhr/Livestream bei zeitversetzt 17.30 Uhr auf gegen Südkorea für die Hauptrunde qualifiziert ist.
Die Frage ist nun, was mit einer Bölk in Top-Form für Groeners Mannschaft darüber hinaus noch möglich ist. Dass ihre Mutter sich nicht zügeln könne, ihr immer wieder Tipps zu geben, hat die Rückraumspielerin bereits erzählt. Ob sie ihr auch verriet, wie man eine WM gewinnt, sagte Bölk nicht.
Ein Platz unter den sieben besten Teams ist das offizielle Ziel, weil sich die DHB-Auswahl damit die Teilnahme an einem Qualifikationsturnier für Olympia 2020 sichern würde.