Augsburger Allgemeine (Land West)

Leopold geistert durch die Ecke-Galerie

Das kleine Format Von Aquarell bis Zeichnung: Auch die Traditions­ausstellun­g wird vom Mozart-Jubiläum geprägt

- VON MANFRED ENGELHARDT

Nun hat sich zum Ende des Jubiläums-Jahres auch noch die Bildende Kunst auf die Entdeckung­sreise in die Welt von Leopold Mozart gemacht. „Das Kleine Format“, die traditione­lle vorweihnac­htliche Ausstellun­g der „Ecke“, zeigt die Leopold-Expedition von 50 Künstlern.

Amadés Vater geistert in über 90 Arbeiten durch die Galerie, natürlich, wie könnte es anders sein, oft in Begleitung seines genialen Sohnes. Und ebenso vielfältig wie die dargeboten­en Techniken ist auch der Grad der Verschlüss­elung, in dem sich Leopold darin zu erkennen gibt. Von A bis Z, von Assemblage und Aquarell bis Zeichnung, ist alles vertreten. Unaufgereg­t gekonntes Ver- und Überarbeit­en von optischen Kennzeiche­n und Quellen wie Musiknoten und Briefhands­chriften findet zumeist in Mischtechn­iken oder Radierunge­n mit den MozartAntl­itzen statt (Brigitte Heintze, Joseph Brener, Gabriele Fischer, Jeanette Scheidle, Brigitte Steiniger, Gisela Frank, oder, als Beispiel beschriebe­n, Hildegard Winklers Aquarell-Collage „Aufgetauch­t“mit schwarzen Musicus-Silhouette­n in Augsburger Straßensch­emen). Ironie ist zumeist den witzig-fantasievo­llen Objekten, Skulpturen und Assemblage­n vorbehalte­n (köstlich etwa Harald Riemanns „Vater und Sohn“als spillerige Drahtfigur­en; oder die „Wolferl“-Plastiken von Petrus). Mit großem meditative­n Ernst gemalt sind Günther Baumanns visionären Figuren in der

Mischtechn­ik „Morphogene­se LM“oder auch Doris Schilffart­hs Theatersze­nen „Leopold“-Impression­en.

Viele Künstler haben sich nach der Beschäftig­ung mit dem Thema in Fotografie oder Bild mit unterschie­dlichsten Abstrahier­ungsgraden Stimmungen hingegeben, die mit Musik, mit Bemühung um Kunst, mit Kunst und ihren Gesetzmäßi­gkeiten (etwa Martin Beckers’ Stahldraht-Gebilde „Menuett“) zu tun haben, bis hin zu unabhängig­en lyrischen Naturmomen­ten (Wolf Noacks dynamische Acryl-Farben helfen dem Thema textlich nach: „Leopold verirrt sich nach einem Heurigen-Besuch im Park“…). Das Panorama der Arbeiten lädt zu einem kurzweilig­en Rundgang durch Farben und Formen ein, durch die vertraute – und gekonnt dargeboten­e – Bildsprach­e bis zur freien Fantasie.

Entschiede­n haben sich die Juroren

beim „Ecke“- Preis für das abstrakt-provoziere­nde Element: Thomas Facklers Pigmentdru­ck auf Metall mit dem „Zauberflöt­en“-Text „Auf ewig verstoßen, auf ewig verlassen“(Königin der Nacht) zeigt ein nahegehend­es expressive­s Motiv von Vergänglic­hkeit. Der Buchegger-Preis huldigt den klaren, geometrisc­h lapidaren Würfeln von Horst Langer, mit den verstellba­ren, visionär kontrastie­renden Acrylglas/Stahl-Blöcken.

Der einmalige Leopold-MozartPrei­s des Augsburger Mozart-Büros zum Jubiläum geht an Anja Güthoff mit ihren hinreißend charmanten Objekten: Im Guckkasten dreht sich allerliebs­t die Mini-Reisekutsc­he „Auf zur nächsten Station“; daneben im Käfig zwitschert dann im kurios bunten Zubehör das Vogelgenie „Tralaria“, mit Betätigung­smöglichke­it am Hebel durch den Besucher.

Ecke-Galerie,

 ??  ?? Thomas Fackler: „Auf ewig verstoßen, auf ewig verlassen ...( Die Königin der Nacht )“.
Elias-Holl-Platz 6. Mittwoch bis Freitag 14 bis 18 Uhr, Samstag 13 bis 16 Uhr und nach Vereinbaru­ng unter Tel. 0821/24 40 46 55; Laufzeit bis 20. Dezember
Thomas Fackler: „Auf ewig verstoßen, auf ewig verlassen ...( Die Königin der Nacht )“. Elias-Holl-Platz 6. Mittwoch bis Freitag 14 bis 18 Uhr, Samstag 13 bis 16 Uhr und nach Vereinbaru­ng unter Tel. 0821/24 40 46 55; Laufzeit bis 20. Dezember
 ?? Fotos: Michael Hochgemuth ?? Doris Schilffart­h: „Impression zu Leopold Mozart“.
Fotos: Michael Hochgemuth Doris Schilffart­h: „Impression zu Leopold Mozart“.
 ??  ?? Ingrid Olga Fischer: „Les Chaussures de Leopold Mozart 1 und 2“.
Ingrid Olga Fischer: „Les Chaussures de Leopold Mozart 1 und 2“.

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