Augsburger Allgemeine (Land West)
Westheimer beklagen „Verkehr ohne Ende“
Bürgerversammlung Großes Interesse haben die Bürger auch an Bau- und Bahnprojekten im Stadtteil. Warum die Hindenburgstraße doch ihren Namen behält
Neusäß-Westheim Anders als in AltNeusäß war bei der Bürgerversammlung in Westheim der Saal im Notburgsheim voll besetzt, als Bürgermeister Richard Greiner über die wichtigsten Themen und Projekte in der Stadt berichtete und dann für Fragen zur Verfügung stand.
Bei der lebhaften Diskussion wurde deutlich, dass die Westheimer vor allem unter der Zunahme des Verkehrs in ihrem Stadtteil leiden. Besonders die Von-RehlingenStraße sei stark befahren. Im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung zur Neuen Mitte Westheim solle ja auch diese Ortsdurchfahrt werden, hatte der Bürgermeister zuvor berichtet.
„Wie willl man denn da was aufwerten“, fragte ein Bürger provokativ, „wir haben ganz einfach Verkehr ohne Ende.“Bürgermeister
Greiner sagte, das könne natürlich nicht sofort von heute auf morgen passieren, sondern Schritt für Schritt mit vielen kleinen Maßnahmen, um eine Verbesserung zu erreichen. Dafür gebe es sehr wohl schon Planungskonzepte, zum Beispiel für die Gestaltung breiterer
Gehwege im Bereich des Notburgaheims.
Ein anderer Westheimer beklagte, dass sich morgens neuerdings der Verkehr von Westheim entlang der Neusässer Straße bis hin zum Kreisverkehr am Kobelweg stauen würde. Für diese paar Hundert Meter brauche man mehr als zehn Minuten. „Mein Navi zeigt oftmals schon an, ich sollte über Bärenkeller ausweichen, das ginge schneller.“
Man frage sich, wie das noch werden soll, wenn der neue Medizincampus an der Uniklinik gebaut ist. „Der Kobelweg ist ja heute schon komplett überlastet“, so die einhellige Meinung. Bürgermeister Greiner stimmte zu und sagte, man könaufgewertet ne gespannt sein auf das Verkehrsgutachten, das dazu derzeit erstellt werde.
Ferner gab es bei der Bürgerversammlung Nachfragen zum aktuellen Stand zum dritten Gleis und zum örtlichen Bahnhof, wo derzeit wieder einmal Stillstand herrscht. Der Bürgermeister wusste zum Bahnhofsumbau leider auch nichts Neues: „Alle Ankündigungen, die wir auf mehrfache Nachfrage erhalten, erweisen sich später immer als unwahr“, sagte er. Es werde immer wieder ein bisschen was gearbeitet an dem Gebäude, dann sei wieder monatelang Stillstand. Die Baugenehmigung gelte jedenfalls noch einige Jahre, und bis dahin seien der Kommune die Hände gebunden.
Nicht weiter verfolgt wird der Antrag eines Neusässer Bürgers auf die Umbenennung der Hindenburgstraße. Er hatte dies aufgrund der Verbindungen Hindenburgs zu den Nationalsozialisten beantragt. Immerhin habe er Hitler zum Reichskanzler ernannt, so die Begründung. Doch wie bereits in Alt-Neusäß stieß der Vorschlag auch in Westheim auf keine Unterstützung und wird daher vom Stadtrat nicht weiterverfolgt.
Viele kleine Maßnahmen sorgen für Verbesserungen
Immer wieder Stillstand am Bahnhofsgebäude