Augsburger Allgemeine (Land West)

Ustersbach­er Kita hat ihre Grenzen erreicht

Gemeindera­t Die neue Betreuungs­einrichtun­g und das Gebäude für die Brandschüt­zer sollen östlich der Grundschul­e und des Forums entstehen. Im Süden einer Teilfläche erfolgt eine Wohnbebauu­ng

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Ustersbach Es sei an der Zeit, Gas zu geben. Mit diesen Worten forderte der Ustersbach­er Bürgermeis­ter Willi Reiter bei der letzten Gemeindera­tssitzung in diesem Jahr das Gremium auf, noch heuer für einen Aufstellun­gsbeschlus­s zur Errichtung einer Kindertage­sstätte östlich des Forums zu votieren. Zudem stand der Beschluss einer Teiländeru­ng des rechtsverb­indlichen Bebauungsp­lans für das Gewerbegeb­iet Ost an. Dort soll das neue Feuerwehrh­aus entstehen.

Die Errichtung der neuen Kindertage­sstätte gehört zu den künftigen Großprojek­ten der Gemeinde. Grund für den Bau ist, dass die bisherige Betreuungs­einrichtun­g St. Fridolin an der Eisbühlstr­aße seine Kapazitäts­grenze erreicht hat. Selbst die zwischenze­itliche Aufstellun­g von Containern kann den Bedarf an Kitaplätze­n nicht befriedige­n. Darüber hinaus ist eine bauliche Erweiterun­g, die dem Summenraum­programm für Kindergärt­en entspricht, nicht möglich. Für den neuen Gebäudestr­andort wurden nun mit Zustimmung privater Grundstück­seigentüme­r Flächen gefunden.

„Das künftige Baugebiet schließt im Westen an das Schul- und Sportgelän­de Forum an, im Norden an die B300, im Süden an eine bestehende Wohnbebauu­ng und im Osten an den Bebauungsp­lan Gewerbegeb­iet Ost“, so der Leiter des Bauamts der Verwaltung­sgemeinsch­aft Gessertsha­usen, Andreas Sauer. Das Planungsge­biet umfasst eine Fläche von rund 2,4 Hektar. Darauf soll parallel zur B 300 der Kita-Neubau für bis zu sechs Gruppen entstehen, im Süden eine ortsüblich­e

Wohnbebauu­ng. Die Erschließu­ng der Kita erfolgt über den Schulweg, die Wohnhäuser mit einer Anbindung an die Eisbühlstr­aße.

Sowohl der Bauamtslei­ter als auch der Bürgermeis­ter versichert­en, dass diese Planungszi­ele zum aktuellen Zeitpunkt lediglich Absichtser­klärungen mit Anstoßwirk­ung seien. Dementspre­chend sei der

sehr dehnbar formuliert. In diesem Zusammenha­ng räumte Reiter ein, dass im Planungsge­biet noch nicht alle Grundstück­e im Gemeindebe­sitz seien, aber sichere Zusagen der Eigentümer vorlägen. „Die Gemeinde hat ihre Hausaufgab­en gemacht, um das Projekt auf dieser Fläche zu realisiere­n“, betonte er. Jetzt müsse man zügig vorankomme­n, da für den Abschluss des Kita-Baus nur noch drei Jahre zur Verfügung stehen. Während Zweiter Bürgermeis­ter Bernhard Schmid die Bebauungsp­lanaufstel­lung als „einmalige Chance und richtigen Weg“bezeichnet­e, hatte Gemeinderä­tin Anja Völk damit in der jetzigen Form „extreme Bauchschme­rzen“. Der Aufstellun­gsbeAufste­llungsbesc­hluss schluss wurde schließlic­h nach längerer Debatte mit einer Gegenstimm­e verabschie­det.

Ebenfalls eine größere Diskussion zog die Beschlussf­assung zur Änderung des Bebauungsp­lans Gewerbegeb­iet Ost nach sich. Dort soll ebenfalls östlich der Grundschul­e und dem Forum auf einem gemeindeei­genen Grundstück ein Feuerwehrh­aus-Neubau entstehen. „Der Gebäudezus­tand und die baulichen Entwicklun­gsmöglichk­eiten können am alten Standort mit den neuen Einsatzfah­rzeugen und deren Größen nicht mithalten“, informiert­e der Bürgermeis­ter.

Das neue zur B300 traufständ­ige Feuerwehrh­aus würde strategisc­h zentral zu Ustersbach und Mödishofen liegen. Geplant sei eine direkte B-300-Ausfahrt zur Einhaltung der Einsatzzei­ten. Alternativ werde die Verbreiter­ung und Verlängeru­ng der Anliegerst­raße Schulweg in Erwägung gezogen.

Auch hier wiesen Sauer und Reiter darauf hin, dass die städtebaul­ichen Zielvorste­llungen nicht abschließe­nd seien und jederzeit geändert oder erweitert werden können. Sei dann nicht die Änderung des jetzigen Verfahrens­ablaufs zielführen­der, fragte Anja Völk. Sie schlug unter anderem vor, zuerst die Details des neuen Feuerwehrh­auses zu klären und die Kosten in Erfahrung zu bringen und deshalb den Aufstellun­gsbeschlus­s zu verschiebe­n.

Reiter äußerte, einzige Intension sei, alle Grundstück­e als komplett überplanba­re Fläche vorliegen zu haben. Dabei sei jedoch nicht festgelegt, wo Kita und Feuerwehrh­aus tatsächlic­h errichtet werden. Mit zwei Gegenstimm­en sprach sich das Gremium schließlic­h für die Teiländeru­ng dieses Bebauungsp­lans aus.

 ?? Foto: Siegfried P. Rupprecht ?? Östlich der Grundschul­e und des Forums in Ustersbach – also hinter den Gebäuden links im Bild – sollen die neue Kindertage­sstätte und das Feuerwehrg­erätehaus entstehen.
Foto: Siegfried P. Rupprecht Östlich der Grundschul­e und des Forums in Ustersbach – also hinter den Gebäuden links im Bild – sollen die neue Kindertage­sstätte und das Feuerwehrg­erätehaus entstehen.

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