Augsburger Allgemeine (Land West)
Ustersbacher Kita hat ihre Grenzen erreicht
Gemeinderat Die neue Betreuungseinrichtung und das Gebäude für die Brandschützer sollen östlich der Grundschule und des Forums entstehen. Im Süden einer Teilfläche erfolgt eine Wohnbebauung
Ustersbach Es sei an der Zeit, Gas zu geben. Mit diesen Worten forderte der Ustersbacher Bürgermeister Willi Reiter bei der letzten Gemeinderatssitzung in diesem Jahr das Gremium auf, noch heuer für einen Aufstellungsbeschluss zur Errichtung einer Kindertagesstätte östlich des Forums zu votieren. Zudem stand der Beschluss einer Teiländerung des rechtsverbindlichen Bebauungsplans für das Gewerbegebiet Ost an. Dort soll das neue Feuerwehrhaus entstehen.
Die Errichtung der neuen Kindertagesstätte gehört zu den künftigen Großprojekten der Gemeinde. Grund für den Bau ist, dass die bisherige Betreuungseinrichtung St. Fridolin an der Eisbühlstraße seine Kapazitätsgrenze erreicht hat. Selbst die zwischenzeitliche Aufstellung von Containern kann den Bedarf an Kitaplätzen nicht befriedigen. Darüber hinaus ist eine bauliche Erweiterung, die dem Summenraumprogramm für Kindergärten entspricht, nicht möglich. Für den neuen Gebäudestrandort wurden nun mit Zustimmung privater Grundstückseigentümer Flächen gefunden.
„Das künftige Baugebiet schließt im Westen an das Schul- und Sportgelände Forum an, im Norden an die B300, im Süden an eine bestehende Wohnbebauung und im Osten an den Bebauungsplan Gewerbegebiet Ost“, so der Leiter des Bauamts der Verwaltungsgemeinschaft Gessertshausen, Andreas Sauer. Das Planungsgebiet umfasst eine Fläche von rund 2,4 Hektar. Darauf soll parallel zur B 300 der Kita-Neubau für bis zu sechs Gruppen entstehen, im Süden eine ortsübliche
Wohnbebauung. Die Erschließung der Kita erfolgt über den Schulweg, die Wohnhäuser mit einer Anbindung an die Eisbühlstraße.
Sowohl der Bauamtsleiter als auch der Bürgermeister versicherten, dass diese Planungsziele zum aktuellen Zeitpunkt lediglich Absichtserklärungen mit Anstoßwirkung seien. Dementsprechend sei der
sehr dehnbar formuliert. In diesem Zusammenhang räumte Reiter ein, dass im Planungsgebiet noch nicht alle Grundstücke im Gemeindebesitz seien, aber sichere Zusagen der Eigentümer vorlägen. „Die Gemeinde hat ihre Hausaufgaben gemacht, um das Projekt auf dieser Fläche zu realisieren“, betonte er. Jetzt müsse man zügig vorankommen, da für den Abschluss des Kita-Baus nur noch drei Jahre zur Verfügung stehen. Während Zweiter Bürgermeister Bernhard Schmid die Bebauungsplanaufstellung als „einmalige Chance und richtigen Weg“bezeichnete, hatte Gemeinderätin Anja Völk damit in der jetzigen Form „extreme Bauchschmerzen“. Der AufstellungsbeAufstellungsbeschluss schluss wurde schließlich nach längerer Debatte mit einer Gegenstimme verabschiedet.
Ebenfalls eine größere Diskussion zog die Beschlussfassung zur Änderung des Bebauungsplans Gewerbegebiet Ost nach sich. Dort soll ebenfalls östlich der Grundschule und dem Forum auf einem gemeindeeigenen Grundstück ein Feuerwehrhaus-Neubau entstehen. „Der Gebäudezustand und die baulichen Entwicklungsmöglichkeiten können am alten Standort mit den neuen Einsatzfahrzeugen und deren Größen nicht mithalten“, informierte der Bürgermeister.
Das neue zur B300 traufständige Feuerwehrhaus würde strategisch zentral zu Ustersbach und Mödishofen liegen. Geplant sei eine direkte B-300-Ausfahrt zur Einhaltung der Einsatzzeiten. Alternativ werde die Verbreiterung und Verlängerung der Anliegerstraße Schulweg in Erwägung gezogen.
Auch hier wiesen Sauer und Reiter darauf hin, dass die städtebaulichen Zielvorstellungen nicht abschließend seien und jederzeit geändert oder erweitert werden können. Sei dann nicht die Änderung des jetzigen Verfahrensablaufs zielführender, fragte Anja Völk. Sie schlug unter anderem vor, zuerst die Details des neuen Feuerwehrhauses zu klären und die Kosten in Erfahrung zu bringen und deshalb den Aufstellungsbeschluss zu verschieben.
Reiter äußerte, einzige Intension sei, alle Grundstücke als komplett überplanbare Fläche vorliegen zu haben. Dabei sei jedoch nicht festgelegt, wo Kita und Feuerwehrhaus tatsächlich errichtet werden. Mit zwei Gegenstimmen sprach sich das Gremium schließlich für die Teiländerung dieses Bebauungsplans aus.