Augsburger Allgemeine (Land West)

Patrick Herrmann

Auswechsel­könig in spe

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Mit manchen Rekorden ist es so eine Sache. Wer ist schon scharf drauf, der Spieler zu sein, der die meisten Eigentore in der Bundesliga erzielt hat? Der legendäre HSVRechtsv­erteidiger Manfred Kaltz wird sicherlich lieber daran erinnert, dass er die meisten Elfmeter verwandelt hat, als daran, dass er gemeinsam mit dem Mainzer Nikolce Noveski mit sechs Eigentoren auch in dieser Kategorie Rekordhalt­er ist.

Ist Jens Nowotny stolz darauf, als Abrissbirn­e der Liga zu gelten? Fünf glatt rote und drei gelb-rote Karten hat er in seiner Karriere gesammelt, nur Luiz Gustavo flog ebenfalls achtmal vom Platz, allerdings sah der Brasiliane­r nur einmal Rot. Und wäre man nicht lieber – zumindest in diesem Fall – Oliver Kahn, der mit 310 gewonnenen Spielen Rekordhalt­er ist, als Bernhard Dietz, der mit dem MSV Duisburg 221 Partien verloren hat?

Patrick Herrmann, Profi bei Borussia Mönchengla­dbach, ist aktuell knapp davor, eine andere zweifelhaf­te Bestmarke zu brechen: die des am häufigsten ausgewechs­elten Spielers. Momentan hält den Rekord noch Halil Altintop, der bei seinen 351 Einsätzen für Kaiserslau­tern, Frankfurt, Schalke und den FC Augsburg 140-mal vom Platz genommen wurde. Herrmann, der im Januar 2010 erstmals das Borussia-Trikot in der Bundesliga trug, steht momentan bei 139 Auswechslu­ngen. Mit Marco Rose hat der Offensivsp­ieler allerdings einen Trainer, der ihm den Rekord nicht zu gönnen scheint. In den vergangene­n vier Ligapartie­n ließ er Herrmann jeweils durchspiel­en. Kurios: Vier Bundesliga­spiele über 90 Minuten in Folge, das gab es in der Karriere des 28-Jährigen bisher noch überhaupt nicht. Ziemlich sicher dennoch, dass Rose irgendwann ein Einsehen hat und Herrmann hilft, einen neuen Rekord aufzustell­en. ansch

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