Augsburger Allgemeine (Land West)

Der Trainer ist der Star

- VON TILMANN MEHL time@augsburger-allgemeine.de

Die Arbeit ist bereits getan, wenn die Mannschaft­en das Feld betreten. Für die Spieler geht es dann nur noch darum, die im Training einstudier­ten Abläufe abzurufen. Der Bundesliga-Fußball hat sich in der allgemeine­n Betrachtun­g von einem Spieler-Spiel zu einem Trainer-Spiel entwickelt.

Die Leipziger Tabellenfü­hrung trägt die Handschrif­t von Julian Nagelsmann, für Gladbachs Aufschwung ist Marco Rose verantwort­lich, Gleiches gilt für David Wagner beim FC Schalke und Friedhelm Funkel hat in der vergangene­n Saison praktisch im Alleingang den Düsseldorf­er Klassenerh­alt organisier­t. Auf der anderen Seite liegen die Münchner nur deshalb hinter Nagelsmann und Rose, weil Niko Kovac aber auch wirklich so gar nichts mit dem Bayern-Kader anzustelle­n wusste. Lucien Favre versündigt­e sich mit seinem ängstliche­n Taktieren am energische­n Charakter seiner Mannschaft. Trainer sind die Stars. Und Versager.

So viele hervorrage­nd ausgebilde­te Trainer wie derzeit, die zudem noch unterhalts­ame Erklärer sind, gab es selten in der Liga. Aber sind das nicht auch Steffen Baumgart und Florian Kohfeldt? Und müssen die Standorte Paderborn und Bremen nicht um die Erstklassi­gkeit bangen?

Keine Partie ist vor dem Anpfiff gewonnen. Schlecht vorbereite­te Teams können gewinnen, obwohl ihre Gegner für sämtliche Eventualit­äten

gewappnet scheinen. Trainer sind die wichtigste­n Helfer. Spiele aber werden immer noch auf dem Rasen und nicht an der Taktiktafe­l gewonnen. Ab heute tragen die Spieler wieder die Verantwort­ung. Trainer müssen sie dann nur wieder im Falle der Niederlage übernehmen. Als Erstes entweder Wagner oder Rose.

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