Augsburger Allgemeine (Land West)
20-Jähriger stirbt bei Rodelunfall in Tirol
Polizei Junger Mann aus Aichach-Friedberg macht mit Arbeitskollegen einen Ausflug nach Achenkirch, kommt von der Rodelbahn ab und prallt gegen einen Baum. Unglück weckt Erinnerungen an den Tod eines jungen Augsburgers
Achenkirch Tragisches Ende eines Betriebsausfluges: Beim Rodeln mit seinen Arbeitskollegen ist ein 20-Jähriger aus dem nördlichen Landkreis Aichach-Friedberg tödlich verunglückt. Der Unfall geschah am Mittwoch bei Achenkirch im österreichischen Tirol.
Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, war der Mann mit fünf Kollegen auf einem Ausflug in Achenkirch gewesen. Sie liehen sich Rodeln aus und fuhren mit der Christlum-Bahn zur Bergstation. Von dort aus rodelten sie mehrmals die ausgeschilderte und präparierte Rodelbahn hinunter. Die Naturrodelbahn ist laut Internet circa dreieinhalb Kilometer lang und führt von der Bergstation des Lifts knapp 450 Höhenmeter nach unten.
Wie die Landespolizeidirektion Tirol mitteilte, kam der junge Mann bei der vierten Abfahrt gegen 16 Uhr aus bislang unbekannter Ursache in einer leichten Linkskurve über den rechten Rand der Rodelbahn hinaus. Nach circa sechs Metern prallte er gegen einen Baum. Seine Arbeitskollegen leisteten nach dem Unfall sofort Erste Hilfe: Sie brachten den 20-Jährigen auf die Rodelbahn und begannen dort mit der Reanimation. Die Notarztcrew eines Rettungshubschraubers setzte die Wiederbelebungsmaßnahmen fort. Doch die Reanimationsversuche blieben erfolglos. Der Mann starb an der Unfallstelle an seinen schweren Verletzungen. Die Notarztcrew konnte nur noch den Tod des 20-Jährigen feststellen.
Nach Informationen unserer Redaktion stammt der Mann aus einer kleinen Gemeinde im nördlichen Teil des Wittelsbacher Landes. Am Donnerstagmorgen überbrachten Beamte der Polizeiinspektion Aichach der Mutter des Mannes die schlimme Nachricht. Sie wurden dabei, wie in solch tragischen Fällen üblich, vom Kriseninterventionsteam begleitet. Das Kriseninterventionsteam blieb anschließend noch vor Ort, um der Familie, so gut es ging, beizustehen.
Der Unfall weckt Erinnerungen an einen Rodelunfall, bei dem Anfang April 2013 ein 27-jähriger Augsburger am Säuling bei Reutte in Tirol starb. Der junge Mann hatte damals keine Chance: Er stürzte 200 Meter tief in den Tod. Drei Brüder waren vormittags aufgebrochen und über das Säulinghaus zum Gipfel (2047 Meter) aufgestiegen. Das Wetter war kalt mit Temperaturen um minus fünf Grad, es herrschten keine guten Sichtverhältnisse. Über einen Klettersteig erreichen die Brüder die Hangkante, darüber zieht sich eine Wiese etwa 300 Meter bis zum Gipfel. „Die Wiese ist aber kein Rodelhang: Geröll und Felsbrocken befinden sich auf ihr“, schilderte danach ein Polizist der Gendarmerie. Dennoch packte der 27-Jährige auf dem Rückweg seinen Plastikrodel aus dem Rucksack. Seine Brüder wollten ihm das riskante Vorhaben ausreden – vergebens. Er setzte sich auf seinen roten Kinderbob. Die Brüder mussten mit ansehen, wie er an der Südflanke nicht mehr bremsen konnte und abstürzte. Die Bergretter, die zu Fuß aufsteigen mussten, fanden den Mann später tot auf.