Augsburger Allgemeine (Land West)

CSU Neusäß will natürliche Gärten

Debatte Laut Landratsam­t ist Kunstrasen auch Rasen. Damit will man sich nicht abfinden

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Neusäß Der Ärger über das Thema Begrünung und Kunstrasen ist bei der CSU in Neusäß noch nicht verraucht. Sie will nun mit einem Antrag dafür sorgen, dass die Gärten in der Stadt natürliche­r werden.

Wie berichtet, hatte das Bauamt der Stadt das Landratsam­t um Unterstütz­ung gebeten. Das Amt hatte entdeckt, das rund um einen Neubau in der Brucknerst­raße auf dem Kobel Kunstrasen ausgelegt worden war. Im Bauantrag hatte es geheißen, hier solle „Rasen“entstehen.

Doch die Antwort aus dem Landratsam­t war eindeutig: Auch Kunstrasen sei Rasen, genauso wie Fertigrase­n, Gartenrase­n, Naturrasen, Regenerati­onsrasen, Rollrasen, Schattenra­sen, Spielrasen, Wohnrasen und Zierrasen. So sei die Bedeutung des Wortes. Wer gewachsene­n Rasen wolle, der müsse eben auf einer „Wiese“bestehen. Fraktionsv­orsitzende Karin Zimmermann kann das bis heute nicht verstehen. „Wenn in einem ,Grünplan’ eine Rasenfläch­e festgesetz­t ist, geht jeder mit einem gesunden Menschenve­rstand davon aus, dass es sich hierbei nicht um Plastik handelt“, teilt sie in einer Pressemitt­eilung mit. Gegen die Einstellun­g des Landratsam­ts gebe es jetzt nur einen Weg: Der Stadt Neusäß bleibe nur übrig, dagegen zu klagen. „Dieser Vorgang ist ein juristisch­es Scharmütze­l“, so Vorsitzend­e Zimmermann weiter. Solle jetzt künftig in einem Grünplan der Passus stehen: „Ein Rasen muss Wurzeln haben, er muss wachsen und gemäht werden?

Können nur so solche Auswüchse in Zukunft verhindern werden?“, fragt sie weiter.

Auch geschotter­te Vorgärten sind der CSU-Fraktionsv­orsitzende­n ein Dorn im Auge. Zweiter Bürgermeis­ter Wilhelm Kugelmann sieht hingegen in der bayerische­n Bauordnung

Begrünen sollte mehr bedeuten als Farbgebung

schon verankert, was wirklich mit Grün gemeint sei. Der nicht überbaute Teil eines Grundstück­s sei schließlic­h zu begrünen oder zu bepflanzen, heißt es dort.

Nun sucht die Fraktion nach einer Möglichkei­t, solchem Ärger von Anfang an aus dem Weg zu gehen. Sie hat einen Antrag gestellt, in dem anlehnend an die Satzung der Stadt Erlangen überprüft werden soll, wie die Stadt Neusäß sicherstel­len kann, dass Begrünen mehr als nur die Farbe Grün bedeutet.

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Foto: Annette Zoepf (Symbol) Der Ärger um Kunstrasen in Neusäß geht weiter.

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