Augsburger Allgemeine (Land West)
Über den Vorteil, ein Generalist zu sein
Niemand trainiert abwechslungsreicher ein Zehnkämpfer. Das hilft momentan sehr, sagt der Bundestrainer. Doch einige leiden unter der Olympia-Verschiebung
Augsburg/Ulm Christopher Hallmann ist Bundestrainer der deutschen Zehnkämpfer. Für einen Teil seiner Schützlinge war die Nachricht, dass die Olympischen Sommerspiele um ein Jahr verschoben werden, keine gute. Das hat vor allem mit dem Geburtsjahrgang zu tun. „Die älteren Sportler, wie zum Beispiel ein Arthur Abele oder ein Kai Kazmirek, waren sehr auf den Termin in diesem Sommer fokussiert. Für sie ist jedes Jahr kostbar, denn sie haben nicht mehr so viele in ihrer aktiven Zeit vor sich“, sagt Hallmann. Berlin-Europameister Abele und der Olympia-Vierte Kazmirek sind mit 33 und 29 Jahren auf der Zielgeraden ihrer Karriere. Vielleicht ist Tokio sogar als abschließendee Highlight geplant. „Sie waren top vorbereitet. Für sie ist dieses Jahr verloren.“Auch wenn die Entscheidung inhaltlich nachvollziehbar und korrekt gewesen sei, so Hallmann.
Die jüngere Fraktion um den 22-jährigen Weltmeister Niklas Kaul geht gelassener mit der neuen Situation um. Hallmann: „Sie sagen, dass es für sie gut ist, denn sie haben ein Jahr mehr, um noch besser zu werden. Die Jüngeren sehen die Verschiebung eher als Chance.“
So oder so: Die Corona-Krise bringt auch für die deutschen Zehnkämpfer jede Menge Erschwernisse mit sich. Vor allem bremst sie eine Entwicklung, die in den vergangenen Jahren extrem an Fahrt aufgenommen hat. Unter der Regie des umtriebigen Hallmann haben sich die deutschen Mehrkämpfer wieder in der Weltspitze etabliert. Europaund Weltmeister kommen aus Deutschland. Hinter den beiden stehen zudem gleich mehrere Athleten, die an einem guten Tag auch bei
Olympia ein Wörtchen um die Medaillen mitreden können. „Entscheidend ist jetzt, das Ziel neu zu fokussieren. Wir waren gut vorbereitet und das werden wir auch im nächsten Jahr sein“, sagt Hallmann.
Momentan allerdings muss er als Bundestrainer den Mangel an Trainingsstätten verwalten. Überall in Deutschland sind die Leichtathletik-Stadien und Hallen geschlossen. Krafträume stehen nicht zur Verfügung. Als Generalisten sind es Zehnkämpfer aber gewohnt, abwechslungsreich und kreativ zu trainieren. „Ein Kugelstoßer muss Krafttraining machen und Kugeln stoßen, ein Hochspringer muss Hochsprung trainieren. Das müssen wir zwar auch. Aber wir können jetzt auch laufen gehen“, erklärt Hallmann. Er hat seine Kaderathleten deutschlandweit verteilt. Deren Heimtrainer organisieren nun vor Ort, wie sie die momentane Phase am besten überbrücken können. „Niklas Kaul in Mainz zum Beispiel hat einen großen Garten und im Hinterhof Treppen. Die haben sich ein Rudergerät besorgt, ein Fahrradergometer und Medizinbälle. Das können die schon sehr gut steuern.“
Am Stützpunkt in Ulm, den Hallmann leitet, sehe er seine Athleten dreimal pro Woche. Immer einzeln, immer mit Abstand. Aber immerhin. Das Programm sieht momentan viele Läufe an der Donau und Sprünge vor. Derzeit sei das in Ordnung. „Wir planen drei bis vier Wochen voraus und dann müssen wir schauen, wie die Lage ist.“Hallmann hofft auf eine „Late-Season“mit Wettkämpfen am Ende des Jahres. Selbst die deutschen Mehrkampfmeisterschaften am 20. August in Vaterstetten hat er noch nicht aufgegeben. „Vielleicht ohne Zuschauer und mit besonderen Hygiene-Maßnahmen - mal schauen.“
sprechen für sich“, sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. „Hansi und ich wissen, in welche Richtung wir die Mannschaft entwickeln wollen. Der Fußball steht vor großen Herausforderungen. Wir glauben, dass Hansi auch der richtige Cheftrainer für diese Zeit ist.“
Erfolge im DFB-Pokal und der beeindruckende Auftritt im Achtelfinale der Champions League gegen den FC Chelsea bestärkten die ClubVerantwortlichen in der Personalentscheidung. Flick selbst ergriff beherzt die Chance seines (Trainer-)Lebens: „Wir haben zusammen die Ausrichtung für die kommenden Jahre festgelegt.“