Augsburger Allgemeine (Land West)
Bald sitzen drei in einem Boot
Freie Wähler gehen mit Pro Augsburg und FDP zusammen
Bei der Kommunalwahl erreichten die Freien Wähler drei Stadtratsmandate. Die FDP zog mit Lars Vollmar wieder in den Stadtrat ein. Markus Arnold war bekanntlich in der laufenden Periode zur CSU gewechselt. Die Bürgervereinigung Pro Augsburg gehörte zu den Verlierern der Wahl. Die Fraktion mit ihren vier Mitgliedern wurde gesprengt. Lediglich Beate SchabertZeidler schaffte den Wiedereinzug. Nun sieht es ganz danach aus, dass Freie Wähler, FDP und Pro Augsburg politisch im neuen Stadtrat zusammenfinden. Dies bestätigt Peter Hummel, der für die Freien Wähler als OB-Kandidat angetreten war.
„Wir Freien Wähler zählen sowohl die FDP als auch Pro Augsburg zur bürgerlichen Mitte. Insofern macht es Sinn, die Zusammenarbeit in einem künftigen Stadtrat zu intensivieren“, so Hummel. Eine Option sei beispielsweise eine gemeinsame Fraktion, die viele Befürworter hat. In diesem Fall gäbe es auch wieder eine schlagkräftige Opposition, zumal die SPD nun ebenfalls in diese Rolle gedrängt werde.
In der Bewertung des neuen Regierungsbündnisses aus CSU und Grünen sagt Hummel: „Die Zeit der Hinterzimmerpolitik ist vorbei, denn eine Mehrheit von 35 für Schwarz-Grün klingt zwar im ersten Augenblick deutlich, ist aber bei solch polarisierenden Parteien immer ein Risiko.“Insofern werde es mehr als bisher darum gehen, Mehrheiten im Stadtrat auch außerhalb der Regierung zu organisieren. Hummel ergänzt: „Zudem können wir Freien Wähler als Regierungspartei in Bayern unsere Kontakte ins Wirtschafts-, Umwelt- und Kultusministerium einbringen, denn gerade auf Landesebene zeigen wir zuletzt, wie Politik mit gesundem Menschenverstand funktioniert.“
Neben Hummel sind Regina Stuber-Schneider und Hans Wengenmeir die Vertreter der Freien Wähler im neuen Stadtrat. Hummel sagt: „Wir gehen mit dem Bewusstsein in die Stadtratsarbeit, jenseits von Schwarz-Grün als bürgerliche Mitte Teil der Opposition zu sein.“Diese Oppositionsarbeit sei angesichts einer inzwischen vor allem von den Grünen getriebenen CSU sicher der Wählerwille.