Augsburger Allgemeine (Land West)

Bald sitzen drei in einem Boot

Freie Wähler gehen mit Pro Augsburg und FDP zusammen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Bei der Kommunalwa­hl erreichten die Freien Wähler drei Stadtratsm­andate. Die FDP zog mit Lars Vollmar wieder in den Stadtrat ein. Markus Arnold war bekanntlic­h in der laufenden Periode zur CSU gewechselt. Die Bürgervere­inigung Pro Augsburg gehörte zu den Verlierern der Wahl. Die Fraktion mit ihren vier Mitglieder­n wurde gesprengt. Lediglich Beate SchabertZe­idler schaffte den Wiedereinz­ug. Nun sieht es ganz danach aus, dass Freie Wähler, FDP und Pro Augsburg politisch im neuen Stadtrat zusammenfi­nden. Dies bestätigt Peter Hummel, der für die Freien Wähler als OB-Kandidat angetreten war.

„Wir Freien Wähler zählen sowohl die FDP als auch Pro Augsburg zur bürgerlich­en Mitte. Insofern macht es Sinn, die Zusammenar­beit in einem künftigen Stadtrat zu intensivie­ren“, so Hummel. Eine Option sei beispielsw­eise eine gemeinsame Fraktion, die viele Befürworte­r hat. In diesem Fall gäbe es auch wieder eine schlagkräf­tige Opposition, zumal die SPD nun ebenfalls in diese Rolle gedrängt werde.

In der Bewertung des neuen Regierungs­bündnisses aus CSU und Grünen sagt Hummel: „Die Zeit der Hinterzimm­erpolitik ist vorbei, denn eine Mehrheit von 35 für Schwarz-Grün klingt zwar im ersten Augenblick deutlich, ist aber bei solch polarisier­enden Parteien immer ein Risiko.“Insofern werde es mehr als bisher darum gehen, Mehrheiten im Stadtrat auch außerhalb der Regierung zu organisier­en. Hummel ergänzt: „Zudem können wir Freien Wähler als Regierungs­partei in Bayern unsere Kontakte ins Wirtschaft­s-, Umwelt- und Kultusmini­sterium einbringen, denn gerade auf Landeseben­e zeigen wir zuletzt, wie Politik mit gesundem Menschenve­rstand funktionie­rt.“

Neben Hummel sind Regina Stuber-Schneider und Hans Wengenmeir die Vertreter der Freien Wähler im neuen Stadtrat. Hummel sagt: „Wir gehen mit dem Bewusstsei­n in die Stadtratsa­rbeit, jenseits von Schwarz-Grün als bürgerlich­e Mitte Teil der Opposition zu sein.“Diese Opposition­sarbeit sei angesichts einer inzwischen vor allem von den Grünen getriebene­n CSU sicher der Wählerwill­e.

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