Stadtrat, handle weiter zukunftsorientiert

Zu unserem Bericht „Abbrucharbeiten auf dem Reese-Areal beginnen bald“Man kann nur den Kopf schütteln über die Unwissenheit der „Geschichtsbewahrer“(einschließlich der FDP und der Freien Wähler) auf dem Reese-Gelände. Zum einen, heute nach 20-jähriger Planung meldet sich diese Truppe erstmals zu Wort und will die Bauten der Reichswehr als Merkmal amerikanischer Präsenz zu Lasten dringend benötigter Wohnungen erhalten.

Zum anderen verweigern die Gralshüter der falschen Erinnerung sich der Tatsachen, dass vier Mannschaftsunterkünfte der ehemaligen Reese-Arras- Kaserne schon in den 1990er Jahren als Wohngebäude mit Appellplatz im Ensemble Westkrankenhaus unter hohem Kostenaufwand umgebaut wurden. Weitere Beispiele: Aus der Highschool wurde das Gehörlosenzentrum, aus der Elementary School die Schule Centerville-Süd, aus dem Family Recreation Center das Abraxas. Gebäude wie der Offiziersclub, das ehemalige PX und Commissary an der Bgm.-Ackermann- Straße sowie die Halle 116 eignen sich als bauliche Zeitzeugen besser, um die amerikanische Präsenz in Augsburg zu verstehen und zu bewahren. Verbunden durch die bestehenden Fuß- und Radwege von Kriegshaber-Nordwest nach Pfersee-Süd kann man die räumliche und gesellschaftliche Bedeutung des „Little Amerika“in Augsburg zudem intensiver erleben als vor den Mannschaftsgebäuden der Nazi mit ihren Lüftlmalereien zu Kommiss und Wehrmacht.

Stadtrat, handle weiter zukunftsorientiert und nicht vergangenheitsverliebt!

Edgar Mathe,

Augsburg