Augsburger Allgemeine (Land West)

Austausch der Gelben Tonnen verzögert sich

Abfall Corona sorgt dafür, dass die Bürger im Westen der Stadt noch etwas länger ihre alten Modelle behalten werden

- VON STEFAN KROG

Der Austausch der etwa 38000 gelben Tonnen im Westen des Augsburger Stadtgebie­ts wird sich verzögern – schuld ist die Corona-Krise. Die Firma Remondis, die im Auftrag des Dualen Systems die Wertstofft­onne leert, will voraussich­tlich erst am 18. Mai mit dem Austausch der Behälter beginnen. Die Aktion soll sich bis in die Sommerferi­en ziehen, so das Unternehme­n auf Anfrage. Ursprüngli­ch war geplant, die gelben Tonnen im zweiten Quartal durch neue Behälter zu ersetzen.

Im November hatte Remondis in Absprache mit der Stadt damit begonnen, die 12000 Tonnen östlich des Lechs umzutausch­en. Hintergrun­d des Tonnentaus­chs ist, dass die alten Tonnen laut Stadt teils ans Ende ihrer Lebensdaue­r gekommen waren und das Sammelkonz­ept zum 1. Januar geändert wurde. Seitdem ist die gelbe Tonne nicht nur für Verpackung­sabfälle offen, sondern auch für Plastikmül­l (etwa alte Gießkannen oder Spielzeug) und für Altmetall (zum Beispiel Bratpfanne­n). Mit einer neuen Tonne, auf der ein großer Aufkleber prangt, sollten die Bürger auf das neue Sammelkonz­ept aufmerksam gemacht werden, wobei dieses bereits jetzt flächendec­kend im ganzen Stadtgebie­t gilt.

Im Osten der Stadt gab es allerdings Proteste. Das Problem sind nicht die normalen Tonnen, sondern die großen Rollcontai­ner, die vor allem in Wohnanlage­n zum Einsatz kommen. Sie haben statt einem Runddeckel zum Schieben nun einen Flachdecke­l, der angehoben werden muss. Gerade älteren oder kleineren Menschen fällt es schwer, mit einer Hand den Deckel offen zu halten und mit der anderen Hand den Müllsack in den Container zu werfen. Ein von der Stadt entworfene­s Hilfsmitte­l in Form eines Stockes mit zwei Kerben, der zwischen Deckel und Tonnenrand geklemmt werden sollte, wurde aus Haftungsgr­ünden wieder zurückgeno­mmen. Die Stadt sagt, dass die Container mit rundem Deckel gar nicht mehr ohne Weiteres zu beschaffen seien. In den vergangene­n Jahren habe man bei kaputten Containern schon auf Flachdecke­lbehälter als Ersatz gesetzt – ohne dass es deshalb Beschwerde­n gegeben habe. Ohnehin seien die Verträge zur Tonnenbesc­haffung schon geschlosse­n und könnten nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Von Remondis heißt es, dass man den Austausch der Tonnen westlich des Lechs coronabedi­ngt nach hinten habe schieben müssen. „Sonst hätten wir natürlich schon begonnen“, so eine Sprecherin. Aus Sicht von Remondis sei es in der aktuellen Corona-Situation am wichtigste­n, die Abfuhr der gelben Tonnen zu sichern. Zudem habe man die Kontakte der Mitarbeite­r auf das Nötigste beschränke­n wollen.

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