Augsburger Allgemeine (Land West)
Grüne Stadträte wollen Statisten bleiben
Zum Bericht „ SPD und Grüne machen weiter“vom 20. April:
Hatte die neu gewählte Grüne Kerstin Thiel vor der Wahl noch selbstbewusst das Ziel ausgegeben, künftig eine eigenständige Fraktion bilden zu wollen, ist sie jetzt offenbar dem weisen Rat ihrer weisen alten Mandatskollegen gefolgt. Das Argument: Die bisherige Zusammenarbeit bilde weiterhin ein „solides Fundament für die Zukunft“. Doch wie stellte sich diese Zusammenarbeit der vergangenen sechs Jahre dar. Das ewige „SPD-Urgestein“Schönfelder erklärte den Lesern den Standpunkt der Gersthofer SPD/Grünen-Fraktion. Von Grünen Politikvorschlägen für die Stadt war so gut wie nichts zu vernehmen, auch nicht auf der Homepage der Partei. Hätte eine eigene Fraktion die Möglichkeit geboten, eigenständig in dieser Stadt für eine Grüne Wendepolitik einzutreten, wurde dies leichtfertig verspielt. So wird absehbar alles eben bequem beim Alten bleiben. Fraktionsvorsitzender Schönfelder sagt an, und Grüne segeln im Windschatten der SPD mit. Damit wird vermutlich auch die Zukunft dieser Partei und grüner Impulse in einer reichen Stadt leichtfertig verspielt. Kein Wunder also, wenn dann weiter Grüne Wahlergebnisse in Gersthofen überdeutlich unter den Durchschnittsergebnissen der Kommunen im Landkreis liegen werden. Das mag gut für die SPD sein, der in Bayern die Wähler weglaufen und gewöhnlich zu den Grünen wechseln. Grüner Politik hilft es jedenfalls nicht. 2020 erreichten die Gersthofer Grünen nicht einmal die Hälfte des Ergebnisses in der Nachbarstadt Neusäß. Leo Kränzle, Bonstetten