Augsburger Allgemeine (Land West)

Bernhard Walter hört nach 18 Jahren auf

Nach drei Amtszeiten als Bürgermeis­ter von Altenmünst­er ist nun mehr Zeit für die Familie. Warum nun eine neue Generation das Ruder übernehmen soll

- VON HELENE WEINOLD

Altenmünst­er Eine fröhliche Maibaumfei­er zum Abschluss des letzten Arbeitstag­es: Es hätte so schön sein können. Stattdesse­n leitete Bernhard Walter Ende April noch eine Marathonsi­tzung des Gemeindera­tes unter Corona-Bedingunge­n.

Mit Wehmut scheidet der langjährig­e Bürgermeis­ter von Altenmünst­er dennoch nicht aus dem Amt: „Ich habe meinen Job sehr gern gemacht“, sagt er, „aber alles hat seine Zeit.“Er sei froh darüber, dass er selbst den Zeitpunkt seines Abschieds habe bestimmen können. Nun sollten „Leute zwischen 35 und 55“das Ruder in die Hand nehmen, „denn um sie und um ihre Kinder geht es schließlic­h“.

Drei Amtszeiten, 18 Jahre lang, hat Walter die Geschicke der Gemeinde Altenmünst­er gelenkt. Ein Thema, das ihn während der gesamten Zeit begleitet hatte, stand auch in der letzten Ratssitzun­g auf der Tagesordnu­ng: die Zukunft der Ortsmitte. Als Walter, der zuvor bei der Polizei war, 2002 das Amt des ersten Bürgermeis­ters von Günter Würmseher übernahm, stand dort noch die Brauerei Hämmerle, die 2004 abgerissen wurde. Das Grundstück im Zentrum und das Bräustüble gingen an die Gemeinde, die das denkmalges­chützte Gasthaus aufwendig sanieren ließ.

In Walters zweite Amtszeit fällt der städtebaul­iche Ideenwettb­ewerb zur Gestaltung der Industrieb­rache im Jahr 2011/2012. Nun, am Ende seiner dritten Amtszeit, liegen konkrete Pläne für ein Gesundheit­szentrum auf dem Gelände vor (wir berichtete­n).

Eine andere Aufgabe, die sich über Jahre hinzieht, hätte Walter gern noch selbst abgeschlos­sen: den Kanal- und Straßenbau in Hegnenbach, der viele unvorherse­hbare

mit sich gebracht hat. „Den Straßenbau hätte ich schon gern am Laufen gehabt“, bedauert Walter.

Weiterverf­olgen wird beide Projekte nun sein Nachfolger Florian Mair mit dem neu gewählten Gemeindera­t, der Mitte Mai zu seiner konstituie­renden Sitzung zusamBernh­ard Walter selbst will Mair in der ersten Zeit bei Bedarf zur Seite stehen und hat sich ansonsten vorgenomme­n, „erst einmal Ruhe einkehren zu lassen und Abstand zu gewinnen“. Er freue sich darauf, endlich mehr Zeit für seine Ehefrau Hannelore, die beiden erwachsene­n Kinder und die drei EnProbleme kelkinder zu haben: „Ich hoffe, dass bald wieder ein engerer Kontakt zu unseren Enkelkinde­rn möglich sein wird.“

Der Sport sei in der Vergangenh­eit immer ein bisschen zu kurz gekommen, meint er. Das solle sich wieder ändern, „aber ohne dass ich mich im Vereinsges­chehen engagiemen­kommt. re“. Nach einer gewissen Zeit der Ruhe will sich Bernhard Walter dann neuen Dingen zuwenden. Welche das sein werden? „Das wird sich zeigen. Ich hoffe auf jeden Fall, noch fit und leistungsf­ähig genug zu sein, mich neuen Herausford­erungen zu stellen“, sagt der frischgeba­ckene Pensionär.

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 ?? Foto: Helene Weinold ?? An seinem 60. Geburtstag dirigierte Bernhard Walter die Blaskapell­e des Musikverei­ns Altenmünst­er. Jetzt übergibt er den Taktstock an Florian Mair – der hier im Hintergrun­d rechts von ihm mit der Klarinette zu sehen ist.
Foto: Helene Weinold An seinem 60. Geburtstag dirigierte Bernhard Walter die Blaskapell­e des Musikverei­ns Altenmünst­er. Jetzt übergibt er den Taktstock an Florian Mair – der hier im Hintergrun­d rechts von ihm mit der Klarinette zu sehen ist.

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