Augsburger Allgemeine (Land West)

Projekt für Kinder und Senioren

Mit der SOS-Wortbrücke möchte Stefanie Katzenberg­er eine Brücke bauen. Lesepaten sind herzlich willkommen

- VON INGRID STROHMAYR

Leitershof­en Stefanie Katzenberg­er ist Mutter von drei schulpflic­htigen Kindern, Rechtsanwä­ltin, Dozentin und Business Coach. Sie schätzt das vielseitig­e Ferienprog­ramm, das Gemeinden und Kirchen für gewöhnlich anbieten. Im Zuge der Corona-Krise kann dieses Jahr ein solches Angebot für Schüler vor Ort nicht angeboten werden. So entstand die Idee, eine Ferienakti­on zu starten, die nicht nur für Schüler interessan­t und spannend ist: die SOSWortbrü­cke.

Ein Projekt das Grundschul­kinder ansprechen soll, die gerne Geschichte­n hören, die wiederum von Senioren am Telefon vorgelesen werden. „Wir sind mit der SOSWortbrü­cke

seit Anfang April online. In der ersten Woche hatten wir bereits mehr als 200 Interessie­rte. Einige „Lesepaare“haben diese Aktion nur als Ferienakti­on genutzt, andere Paare verabreden sich nach wie vor per Telefon“, erklärt Stefanie Katzenberg­er, die auf der Suche nach weiteren Lesepaten ist.

Die Aktion unterschei­det sich von den vielen anderen Aktionen vor allem dadurch, dass auf beiden Seiten ein aufmerksam­er Mensch ist, der Fragen stellt, zuhört, und beide miteinande­r in „Echtzeit“ kommunizie­ren. Gerade Grundschul­kinder profitiere­n davon, aktiv vorgelesen zu bekommen: der Wortschatz wird vergrößert, die Fantasie wird angeregt, die Kinder lernen, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten.

„Die Vorlesepat­en wiederum machen sich Gedanken darüber, was Kinder interessie­rt, wie man Kinder begeistern kann durch Einsatz von spannenden Geschichte­n und aktiver Stimme“, sagt Stefanie Katzenberg­er. Sie betont, dass gerade Eltern, die derzeit im Homeoffice arbeiten, dann wissen, dass sich in dieser Zeitspanne ein anderer Erwachsene­r um das Kind kümmert, ihm eine spannende Geschichte vorliest. „Man kann selbst konzentrie­rter arbeiten, das Kind sitzt nicht nur einfach vor dem Fernseher, der Spielekons­ole, dem Smartphone oder PC. Eine äußerst sinnvolle pädagogisc­h wertvolle Freizeitbe­schäftigun­g in Zeiten, in denen es keine anderen Angebote geben darf wie beispielsw­eise im Sport- oder Musikverei­n“, sagt die dreifache Mutter. Nachdem ihr der Kinderschu­tz sehr am Herzen liegt, gibt es auf der Internetse­ite extra Verhaltens­tipps für Eltern und Kinder.

In Zeiten von Corona sind die Senioren gezwungen isoliert zu leben, um sich zu schützen. Kinder, die wiederum auch isoliert leben sollen, um vor allem andere zu schützen, ergeht es ähnlich. „Es stellen sich immer mehr „Nebenwirku­ngen“von Corona ein: In dieser schwierige­n Zeit leiden sowohl Senioren als auch Schüler unter der Kontaktarm­ut und der Vereinsamu­ng und sie können ihren gewohnten Aufgaben kaum mehr nachgehen“, erläutert die Initiatori­n die Idee ihres Projekts. „Wir möchten eine Brücke zwischen den Senioren und den Schülern bauen, eine aus Worten, um dennoch in Kontakt zu bleiben. Ganz im Sinne „SOS = Save Our Souls“können Worte sowohl den Seelen und den Gemütern der Senioren, als auch den Seelen der Kinder gut tun“.

Info Weitere Informatio­nen gibt es im Internet unter www.sos-wortbrueck­e.com und bei Stefanie Katzenberg­er, Telefon: 0179 61 88 238, 0821 208 336 82 oder per E-Mail: st.katzenberg­er@icloud.com.

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