Augsburger Allgemeine (Land West)

Ihle tritt bei Werkserwei­terung auf die Bremse

Das Genehmigun­gsverfahre­n für das Vorhaben im Gersthofer Gewerbegeb­iet läuft gut. Doch das Geschäft leidet unter der Corona-Krise: Kurzarbeit in Gersthofen

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Gersthofen Ohne weitere Diskussion und einstimmig hat der Gersthofer Ferienauss­chuss, der in Corona-Zeiten anstelle des Stadtrates und seiner Ausschüsse eilige Entscheidu­ngen trifft, den Bau eines zweiten Werkes der Großbäcker­ei Ihle genehmigt. Es soll im Anschluss an das bereits bestehende Werk im Westen von Gersthofen entstehen.

Laut den Unterlagen des Stadtrates handelt es sich um eine Erweiterun­g der bestehende­n Anlage um eine Produktion­sanlage und ein Tiefkühlla­ger. In beiden Werken würden maximal 400 Mitarbeite­r beschäftig­t. Ein Hochregall­ager wird bis zu 35 Meter hoch.

Auf Anfrage unserer Zeitung sagte Firmenchef Willi-Peter Ihle, dass mit dem Ausbau die Brezen- und Laugengebä­ckprodukti­on von Ihle erweitert werden solle. Allerdings gebe es wegen der wirtschaft­lichen Folgen der Corona-Pandemie derzeit keinen konkreten Zeitplan für den Baubeginn. Auch über Kosten und Mitarbeite­rzahl könne er im Moment keine Angaben machen. Ihle: „Wir sprechen derzeit noch nicht von konkreten Zahlen, weil ehrlich gesagt sowohl die Kostenplan­ung als auch die Arbeitspla­tzplanung in dieser Zeit auf unsicheren Füßen steht.“Im bestehende­n

Werk in Gersthofen herrscht bereits Kurzarbeit. Das Unternehme­n fahre derzeit auf Sicht und hoffe, nach der Krise mit „allen Mitarbeite­rn durchstart­en“zu können, so der Firmenchef. Er hatte ursprüngli­ch den Baubeginn für diesen März angekündig­t. Doch das Genehmigun­gsverfahre­n war noch nicht abgeschlos­sen. Nun rechnet das Unternehme­n

in ein bis zwei Monaten mit der endgültige­n Baugenehmi­gung. Diese hängt aus Sicht der Stadt Gersthofen nur noch an 30 fehlenden Autoparkpl­ätzen, die nachgewies­en werden müssten. Laut einem TÜV-Gutachten sind für das Werk mindestens 270 Stellplätz­e notwendig. Die Bäckerei Ihle beschäftig­t nach eigenen Angaben mehr als 2000 Menschen und gehört zu den zehn größten Backbetrie­ben Deutschlan­ds. Unterdesse­n kritisiert die Gewerkscha­ft NGG in Augsburg, dass Ihle das Kurzarbeit­ergeld für die Beschäftig­ten in Gersthofen von 60 beziehungs­weise 67 Prozent der Nettolohn-Lücke nicht zumindest teilweise ausgleiche.

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Foto: Marcus Merk An das bestehende Werk der Großbäcker­ei Ihle in Gersthofen soll ein zweites Werk angebaut werden. Doch die Pläne verzögern sich.

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